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Link: Conversieren, austauschende Kommunikation, mit Bildern war vor der digitalen Technik unpraktisch. Posen und Minen waren gleich Woertern schnell und bequem zu praesentieren aber Bilder nicht. Man behalf sich mit Conversation vor Bildern - etwa in den Kunst und Wunderkammern.
Auch chats uebergingen bisher das Verlangen nach dem bildlichen Medienformat im chat, es fehlte auch der Begriff für eine bildlich austauschende Kommunikation.
Die ersten Bilderchats stammen wahrscheinlich 2001 von Antje Eske und Yvonne Fietz zusammen mit Tatjana Beer und Gesine Edding u.a. Dafuer war es zunaechst notwendig, dass Chattechnik leicht handhabbar wurde, was Julian Rohrhuber im von ihm propagierten Swiki erreichte. Ueberzeugend ist in den Bilderchats, dass nicht - im quasi Fortschreiben der Kunst und Wunderkammern - abgeschlossene Bilder turnen, sondern die Bilder offen sind und im turn umformuliert werden.
Link: Am Mitschnitt des Bilderchats {swiki-SpinnenChats} lässt sich beobachten, dass ein chat balanciert auch vorbereitetes Material aufnehmen kann. Einige Bilder, nicht alle, hatten sich die Chatter vorgespeichert, im Conversieren veränderten andere oder sie selbst sie (in Photoshop).
Link: Es stellte sich als normal heraus, dass sich die Chatter den Mitschnitt ansehen und zusaetzlich interne Bezuege wahrnehmen. Solches ist als Beendigungsphase Teil des Chats.
Link: Unverhofft ist beim Swikichatten das über und über Turntaking: an und in allen bereits vorhandenen Quelltexten, sources, kann (mehr oder weniger) gleichzeitig geschrieben werden. Das hat Ähnlichkeit mit dem gleichzeitigen Zeichnen mehrerer Personen auf einem Blatt und ist anders als beim IRC, der bis auf die Anschlussprünge linear ist. Andererseits müsste sich dafür auch erst eine mögliche Kultur bilden, denn wer schaut in der derzeitigen Eile schon ausgiebig in die bereits voraufgegangene turns. Immerhin, beim Chatten im Swiki, werden die voraufgegangenen turns jedesmal überscrollt.
Solch über und über Turntaking wird die Imagebalance wohl erschweren, weil die Beiträge nach und nach die Bedeutung der Person-gegenüber verlieren und die von Formulierungsmaterial annehmen. Jedoch der Conversationskünstler drängt ja nicht in erster Linie auf das eigene Formulieren, sondern realisiert gleichermassen sein existenzielles Nachrichtenbegehren an die oder den AnderEn.
Link: Vorlaeufer sind u.a. die Diskettenaustausche gezeichneter und illuminierter HyperCard-Stapel, wie sie seit 1988 in der Hochschule fuer bildende Kuenste Hamburg gepflegt wurden - Kurd Alsleben, Detlev Fischer, Antje Eske, Volker Lettkemann u.a. und Regan Kings X-Change Space im Internet Anfang der 90er ebenda.
K. Alsleben
