13.06.u.14.06.03Serverfestivaltreffen in Hamburg Nach einer Woche bin ich immer noch erfreut und zufrieden ob des „‘Inter‘ als Ort der bedeutungs- stiftenden Wechselseitigkeit“, das sich während der 2 Tage des Serverfestivaltreffens in Hamburg auftat. Eigentlich unspektakulär waren es schöne Gespräche, ein Interesse am Andern, eine gemeinsame Ahnung des Veränderungspotentials, das in der Mutualität liegt. Bei der Aufarbeitung unserer Erfahrungen mit zwei Jahren Bilderchat war ich an einen Punkt gestossen, der mir wichtig schien: das Originalitäts- und Selbstdarstellungsbedürfnis des Individuums. In der Anfangsphase des Bilderchattens nahm es Raum ein und verflüchtigte sich im Laufe der Zeit zu Gunsten einer kollektiven Erfahrung. Bernhard Taureck sprach in seinem Vortrag am 14.06 von der Erfahrung einer „Zeit der gemeinsam geteilten Bedeutung“. Im Chat entspringt sie aus dem Netz unendlich untereinander anknüpfender Turns. Bernhard erwähnte „etwas Latentes“, das in unserem „latinisierten Sprachzusammenhang“, in unserem „Globallatein“ direkt nicht vorkommt und darum schwer anzusprechen ist. Er schlugt vor für „jene Konstellation, in welcher Bedeutung lustvoll in ihrer Überindividualität für die Individuen erscheint“, das altgriechische Wort „kairós“ zu verwenden. Das beschreibt auch meine oben erwähnte Erfahrung im Bilderchat. Für mich ist das höchst hilfreich, denn nun da ich ein Wort habe, kann ich, was ich im Bilderchat erlebe und was ich auch während des Hamburger Serverfestivaltreffens erlebt habe, benennen, dingfest machen und zu bewusster Realität, die ins Tagesgeschehen übergeht, werden lassen! Alle Zitate aus: Taureck, Bernhard: Latinisierung und Latenz. kairós |