Die Mittelsteinzeit, das Mesolithikum, ist die zweite große Periode der Vorgeschichte; sie ist aber eher eine unscharf definierte Übergangsphase als ein stabiler Zustand. Speziell in Europa jedoch kann sie als eigenständige Entwicklungsperiode angesehen werden. Sie reicht hier im weitesten Sinne vom Ende der Altsteinzeit und dem Auftreten des Ackerbaus in Vorderasien bis zum Auftreten des Ackerbaus in Europa, der dort den Beginn der Jungsteinzeit markiert. Kennzeichnend für diese Epoche sind Kleingeräte aus Feuerstein (Mikrolithen), die als Teil komplexerer Werkzeuge (z.B. Sägen) verwendet wurden. Man unterscheidet Mikrolithen aus speziellen, sehr kleinen Klingen (Mikroklingen) und geometrische Mikrolithen, die durch das gezielte Zerbrechen und anschließende Retuschieren größerer Klingen hergestellt wurden. In Nordeuropa wurden geschäftete Beile zur Holzbearbeitung verwendet. Nachdem bereits in der Altsteinzeit die ersten länger dauernden Großsiedlungen entstanden, nahm die Sesshaftigkeit in der Mittelsteinzeit weiter zu.