Autor: Ein Gespräch zwischen Tatjana Beer, Antje Eske, Yvonne Fietz | |
Y: oder Events. Z.B. die Idee, die ich hatte mit diesem Radiochat: dass man ´ne Sendung im Radio macht, z.B. FSK und parallel dazu eine Stunde lang chattet. Dann nicht zu irgendeiner Musik, sondern zu dieser Musik von Pablo Grabowski, der sich ja schon versteht als eine Art Medium. Er sagt ja, die Kunst sind die Bilder, die in den Köpfen der Menschen entstehen. Und er hat auch so´n Konzept, dass man sich im Nachhinein über das, was man gesehen und gehört hat, austauscht. Also das geht auch schon wieder in diesen Conversationskunstbereich hinein. Er bietet so ein Setting und dann passiert nochmal was auf einer ganz anderen Ebene indem die Leute auch darüber sprechen und sich austauschen. Und was mich interessiert - du hast ja das Stichwort gesagt - sind diese „Steigrohre des Unbewussten“. Was wir uns da angehört haben, war jetz ein „Schlafkonzert“ aber das, was ich mir dann im Zusammenhang mit Radio und Chat vorstelle, das wär dann natürlich kein Schlafkonzert. Es geht tatsächlich auch darum, diese Steigrohre des Unbewussten zu öffnen und da kann man einerseits sagen, wir chatten in einem Raum mit Menschen und der Musiker macht seine Musik in diesem Raum. Dass man auch diese leibhaftige Erfahrung der Musik hat - wie auch immer mit Boxen übertragen - und der Musiker eben halt auch diese Situation des Chattens mitbekommt. Dass das sozusagen der Input ist. Dass er´n Kontakt zu den Menschen hat, die diesen Chat machen und dass es darüberhinaus über das Radio und über das Internet die Möglichkeit gibt, extern an dieser Geschichte teilzunehmen. So kann ich mir das etwa vorstellen. Dass wir uns überlegen, was leitet sich ab von unseren Chatgeschichten, Erfahrungen, die wir gemacht haben mit dem Chatten und dann exponierte Sachen machen und vielleicht etwa Leute auf ´ner andern Ebene nochmal anzusprechen über solche Aktionen, um Zulauf zu haben. A: Was du jetzt angesprochen hast, ist ja auch ne Sache der Anregung. Also das ist ja jetzt die Musik als Anregung. Wir hatten die Bilder als Anregung, wir hatte poetische Wortanküpfer als Anregung, also Reimform. Wir hatten ja auch mal Limerick und Haikai Renga. Das ist ´ne wichtige Sache beim Chatten. Wenn da nix vorgegeben ist, dann kommt auch eigentlich nix. Du hattest ja ein Thema vorgegeben. Also ich hab die Erfahrung gemacht mit dem Spinnen-Chat, wenn ich ein Bild und ein kleines Gedicht vorher ´reingestellt habe, dass das ´ne gute Anregung ist. Und Musik, stelle ich mir vor, ist auch ne gute Anregung, noch dazu, wenn sie wieder Rückkopplung kriegt von den Chattern. Das finde ich ganz schön, weil sie dann auch richtig eingebunden ist. Und da könnte man ja überlegen: was könnte man noch als Anregung aufgreifen? Im Moment weiß ich auch nichts Bestimmtes, aber da gibts bestimmt noch mehr. T: Essen! Als wir angefangen haben, da war Essen ja so´n Dauerthema. Essen und wiedergeben. |
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Y: Wo ich die Vermutung hatte, dass dem Christoff immer in seiner allzukurzen Mittagspause wahrscheinlich sein Magen in den Knien hing und er gerne essen wollte T: Ich hab dann auch so zwischen elf und zwölf wieder Hunger. Das war auch am Anfang so, aber es ist auch so´n allgemeines Thema Y: Was ich auch ganz interessant fand - z.B. bei diesem Schlafkonzert - war, dass ein Teil der Konzertbesucher so Kindheitsgeschichten hatte. Märchen, die sie früher gerne gemocht haben, von ´ner Kröte, die irgendwo sitzt oder ne Reise mit der Familie an einen bestimmten Ort. Da wieder das Stichwort „Steigrohre des Unbewussten“. Ich hatte das beispielsweise nicht und hab gedacht, dass hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich einfach auf vielen verschiedenen anderen Ebenen sowas schon mal hatte. Insofern findet das bei mir auf ´ner andern Ebene statt. Und ich glaube, dass Essen auch sowas Ähnliches ist. Wahrend dieser Chats habe ich auch schon immer gedacht: mit diesem Essen ist das nochmal so´ne eigene Angelegenheit. Es muss nicht unbedingt in Richtung „Steigrohre des Unbewussten“ gehen ... aber das ist ´ne ganz existenzielle Sache. A: Ja, es ist ja nicht nur Essen, sondern ganz allgemein „was kriegen“ Y: und es hat immer so´n ganz bestimmten Verlauf genommen T: ja, es ging vom positiven Essen zum ekligen: Völlerei und Übelkeit Y: wie war denn das? Die sieben Todsünden haben wir dann ja beim Wickel gehabt. Da war denn auch die Völlerei mit drin: Gerüche sind ja noch anregend. Das hängt ja jetzt auch mit dem Essen zusammen, A: Ja aber das mit der Musik, das ist doch ´ne gute Idee. Wolln wir das nicht mal planen? T: ja Y: ich kann den ja mal anmailen. Dann müssten wir ihn fragen .... einbinden...vielleicht HBK ...FSK... Bilderchatten/6. |