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Wie entsdant die Schrift

Was ist Schrift?

System von Zeichen, die Begriffe oder Laute zum Zweck der Informationsvermittlung oder -aufbewahrung sichtbar machen. ...oder ist die Wiedergabe der Sprache durch sichtbare fixierte Zeichen
Die Schrift, die uns unabhängig vom gesprochenen Wort macht.

Sie speichert Information und hält sich über längere Zeit verfügbar.

Unsere heutige Buchstabenschrift steht am Ende einer Entwicklung, die um 3000 v. Chr., vor 5000 Jahren, mit Bildzeichen, Wort- und Silbenschriften begann. Jahrtausendelang war die Schrift fast die einzige Möglichkeit, Informationen über größere Entfernungen zu transportieren. Die Fähigkeiten des Lesens und Schreibens sind bis heute wichtig für das Funktionieren hochentwickelter Kulturen. Seit der Römerzeit wurde diese Fähigkeit für immer größere Teile der Bevölkerung nutzbar. Etwa nur 30 Prozent der Römer konnte Lesen und Schreiben. Diese schrieben auf Wachstäfelchen mithilfe eines Griffels. Im Mittelalter jedoch hatte nur der Clerus diese Gabe, Könige und Kaiser meistens nicht. Damals wurde mit Tinte auf Pergament geschrieben.

Woher kommt unsere Schrift?

Durch die Phönizier gelangte das Alphabet zu den Griechen, die es für ihre Sprache umwandelten. Die griechische Schrift ist die Grundlage des lateinischen Alphabets. Nach dem Untergang des römischen Reiches entwickelten sich aus dem Lateinischen die sogenannte Nationalschriften. Während der Zeit Karls d. Großen entstand daraus wiederum die Karolinger Minuskel, welche die Grundlage des heute gebräuchlichen Kleinbuchstabenalphabets ist. Darauf entstanden die gothischen Schriften und daraus wiederum die deutsche Schreibschrift, welche aber von der lateinischen Schrift verdrängt wird.

Vorstufen der Schrift finden sich in Felsmalereien und -ritzungen schon in der Altsteinzeit.

Durch Höhlenbilder und Felsmalereien drückte der Mensch seine Hoffnungen, Wünsche und Ängste aus - lange bevor der Mensch schreiben konnte. Die Geschichte der Schrift beginnt also mit Bildern.

Höhlenmalerei


Die Entwicklung der Schrift ist ein Prozess, der über viele Jahrtausende stattfand und sehr facettenreich ist. Der Ursprung war die Bildsprache, deren erste Formen etwa um 50.000 vor Christus an Felswänden verewigt wurden. Die Entwicklung reicht bis in unsere heutige Zeit, wo die von Computer-Elektronik geprägte Schrift absolutes Gebrauchsgut eines jeden Einzelnen ist. In diesem Zeitraum von etwa 60.000 Jahren erreichte die Schrift derart viele Entwicklungsstufen, so dass es unmöglich ist, in diesem Rahmen auf alle einzugehen, sondern nur die wichtigsten und bekanntesten Schriftarten und Zeitalter behandelt werden können.

Bilder erfüllen jedoch erst dann den Charakter einer Schrift, wenn sie sich nicht nur auf das einmalig Abgebildete beziehen, sondern in systematischer Wiederholung immer die gleichen Begriffe in einer Bilderkette, die einer Wortkette entspricht, wiedergeben. Alle Schriften sind aus solchen Bilderschriften hervorgegangen.

Schon seit jeher sind schriftliche Zeichen das wichtigste Mittel zur Verständigung unter den Menschen. Um Geschehnisse und Ereignisse der Weltgeschichte zu dokumentieren und für die Nachwelt zu sichern, ist die Schrift das maßgebliche Instrument. Die Schrift ist für Verkehr, Handel und Industrie ebenso unentbehrlich wie auch für die geistigen und gestaltenden Berufe.

Einige Autoren bezeichnen die Schrift gar als die „genialste Erfindung“ der Menschen, die nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist. Eine wichtige Rolle spielt sie auch in der Wahrung von Rechten und Gesetzen. Man stelle sich nur einmal vor, Gesetze würden nur mündlich weitergegeben, und es gäbe sie nicht in schriftlicher Form.

Diese Entwicklung begann Ende des 2. Jahrtausends vor Christus. Mit Hilfe von Bildbegriffsschriften wie beispielsweise den Hieroglyphen wurde die Entwicklung der Buchstabenschrift vorangetrieben, und das, obwohl sie alle nach Worten und Silben und nur zu einem geringen Teil nach Einzelbuchstaben gegliedert waren. Die erste überlieferte reine Buchstabenschrift ist den Völkern des süd- und nordsemitischen Sprachraums zu verdanken. Die über Jahrtausende gebrauchten Bildschriften wurden also durch ein viel einfacher zu verwendendes Buchstabensystem ersetzt, es entstand das Phönikische Alphabet, welches aus 22 Konsonanten bestand, jedoch noch keine Vokale beinhaltete. Der älteste, überlieferte verständliche Text in semitischer Buchstabenschrift ist eine Inschrift auf dem Sarkophag des Königs Ahirom von Byblos (etwa 1000 vor Christus). Noch heute wird die Keilschrift von vielen Experten als „Mutter des Modernen Schreibens“ bezeichnet, diese Bezeichnung kommt daher, dass es eben die erste Form der Schrift war, die nicht mehr in Bild- oder Keilgestalt vorlag.

Beginnend mit der Höhlenmalerei folgt anschließend ein Abschnitt über die zwei wichtigsten Schriftformen im altorientalischen Bereich,
Danach wird die Verbreitung der Buchstabenschrift, die Entstehung des griechischen Alphabets sowie die Entstehung und Verbreitung des
lateinischen Alphabets bis in die Gegenwart näher erläutert.
Aspekt in der Geschichte der Schrift darstellt.


Die beiden Schrift-Urschöpfungen im altorientalischen Bereich:

Das Auftreten der ägyptischen Schrift beginnt etwa im Jahre 3000 vor Christus. Um diese Zeit fand dort eine Reichseinigung statt. Vorher gab es 2 getrennte Staaten im Delta und im oberägyptischen Niltal. Im Zuge dieser Reichseinigung trat die heute noch allseits bekannte Schrift erstmals auf. Bekannt ist sie durch ihre Bildgestalt, die Hieroglyphen waren sehr lange nicht entzifferbar. Unterschiedliche Begriffe, die zufällig die gleichen Konsonanten enthielten, wurden durch rebusartige Lautzeichen und konsonantische Phonogramme wiedergegeben. Im Laufe der Zeit verlor die Schrift jedoch immer mehr an Bildgestalt und näherte sich der Buchstabenform an. Der Ausdruck Hieroglyphen kommt interessanterweise aus dem Griechischen, er bedeutet „Heilige Ritzzeichen“ (hieroglyphika grammata). Eine große Entwicklung innerhalb der ägyptischen Schrift gab es nicht, am Ende der ägyptischen Religion zu Beginn unserer Zeitrechnung war die Schrift noch von der gleichen Form geprägt wie beim ersten Auftreten etwa 3000 vor Christus. Ähnliche Schriftsysteme kommen auch bei den Sumerern und bei den Maya und Azteken vor. Zunächst sind die bildhaften Ideogramme auf den Gegenstand, später auf das Wort bezogen, so dass eine genaue Unterscheidung möglich wird. Eine Abwandlung der ägyptischen Schrift, die heute bekannt ist, ist die so genannte Priesterschrift (Hieratische Schrift). Sie ist eine flüchtige Schrift, die oftmals durch Ligaturen verbunden ist und an heutige stenographische Einheiten erinnert. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass sie hauptsächlich von Priestern benutzt wurde.

Das älteste bekannte Schriftsystem der Welt, die etwa handgroße
Keilschrift, entstand etwa 3100 v. Chr. in Mesopotamien ( = Zweistromland im heutigen Irak / Iran - Gebiet) und wurde in Ton geritzt. Die Schrift entstand im kulturellen Umfeld früherer Städte für die Verwaltung. Sie war zunächst eine reine "Buchhalterschrift" und keine Darstellung der gesprochenen Sprache.


Die Überlieferungen der Keilschrift findet man auf Tafeln aus Lehm und Ton (...und sie schrieben auf Ton), die ältesten Zeugnisse der Keilschrift stammen aus der Zeit der Wende zwischen dem 3. und dem 4. Jahrtausend vor Christus. Sie entwickelte sich zwischen 2000 und 3000 Jahren bis etwa ins Jahre 500 vor Christus. Als Griffel diente entweder ein Stück Holz oder ein Schilfrohr. Es wurde an einer Seite dreieckig geschnitzt, um die charakteristischen keilförmigen Elemente in die Ton- oder Lehmtafel zu ritzen. Der Vorteil an dem Griffel war der, dass er zwei verschiedene Enden besaß. Hiervon wurde das runde Ende für die Darstellung von Zahlen benutzt, das dreieckige, keilförmige Ende diente zur Darstellung der schriftlichen Zeichen, wobei jede Silbe einem bestimmten Zeichen zugeordnet war.
Es gab über 600 Zeichen, die es zu beherrschen galt, was jedoch immer noch eine starke Minderung im vergleich zu den vorhergehenden Hieroglyphen war. Das konnten natürlich nicht viele, daher waren die Schreiber oftmals fast mächtiger als ihre Herren, denen sie dienten. Später wurde die Keilschrift auf die armenische, medische und persische Sprache angewendet; in Deutschland wurde zwar ein Stein gefunden (abgebildet in Grimm´s Runenwerke), der Keilformen zeigt, diese sind jedoch so wirr eingehauen, dass ein Vergleich mit der mesopotamischen Keilschrift nahezu unmöglich ist.

Das erste Alphabet, das nicht mehr aus Zeichen, sondern aus Buchstaben bestand, wurde von den Phöniziern erfunden.
Einige Zeit danach, um etwa 500 v. Chr., entstand das griechische Alphabet. Dieses war vergleichbar mit dem phönizischen Alphabet, bestand aber nicht mehr nur aus Konsonanten, sondern auch aus Vokalen.

Die Entstehung des griechischen Alphabets schreiben sich die Griechen meist selbst zu. Es ranken sich Legenden um mythische Personen wie Epicharmos, Linos, Musaios, Orpheus oder Prometheus, denen oftmals eine regelrechte „Erfindung“ des Alphabets „zugeschrieben“ wird. Es ist jedoch erwiesen, dass es sich beim griechischen Alphabet größtenteils um Entlehnungen aus der semitischen Buchstabenschrift handelt. Das zeigt sich an Namen und Reihenfolgen der griechischen Buchstaben, sie erweisen deutlich die semitische Herkunft. Die ältesten Überlieferungen der griechischen Schrift befinden sich auf der Dipylon-Kanne von Athen (etwa 8. Jahrhundert vor Christus) und dem Totenstein aus Thera (etwa 7. Jahrhundert vor Christus).
Der große Vorteil gegenüber den Vorgängern der griechischen Schrift im semitischen Raum ist jedoch die Tatsache, dass sie neben den 22 Konsonanten auch Vokale beinhaltet. Im Vergleich zu moderneren Schriften fehlen jedoch immer noch Interpunktion, sowie Groß- und Kleinschreibung und Worttrennung.
Dem gefundenen Schema der griechischen Schrift schloss sich jede nachfolgende Schrift an. Eine innere Vervollkommnung dieser Form der Schrift war jedoch kaum noch möglich, Weiterbildungen betrafen nur noch die graphische Form. Zwischenzeitlich entstand eine Reihe von anderen Schriften in den unterschiedlichsten Regionen, es erfolgte eine Weitergabe an die west- und osteuropäischen Völker; die man in diesem Rahmen jedoch nicht alle abhandeln kann.
Etwa im 4. Jahrhundert vor Christus (in manchen Quellen ist auch vom 9. Jahrhundert die Rede) erfuhr das griechische Alphabet seine Vollendung, und erstaunlicherweise ist es in dieser Form bis in die Gegenwart überliefert und erfuhr keinerlei Veränderungen.



Ähnlich wie am Beispiel des griechischen Alphabets gibt es auch beim lateinischen Alphabet Mythen, die von einer „Erfindung“ erzählen. In der einen Version gilt Merkur als der Erfinder, bei einer anderen Variante wird es als Schöpfung von Euander, dem Sohn des Merkur-Hermes und der Muse Carmenta beschrieben. Jedoch ist auch hier deutlich erwiesen, dass es sich um eine Entlehnung aus dem griechischen Alphabet handelt. Die Beweise wurden anhand von einzelnen Buchstaben erbracht, die sowohl im griechischen, als auch im darauf folgenden etruskischen Alphabet sowie später im lateinischen Alphabet vorhanden waren. Die älteste lateinische Inschrift ist aus dem 7.Jahrhundert vor Christus überliefert. Als einziges Alphabet neben dem griechischen bewies es die Konstanz bis in die heutige Zeit, auch wenn es zwischenzeitlich auch immer mal wieder vereinzelten Änderungen unterworfen war.
Die ersten rechtsläufigen Denkmäler lateinischer Schrift ist unter anderem die Inschrift auf dem Sarkophag des Cornelius Lucius Scipio Barbatus aus dem Jahre 298 vor Christus. Während der Epoche in der das lateinische Alphabet seine Verbreitung fand, kam es auch zu einem ersten Ansatz von Monumental- oder Kapitalschrift (capitalis= Majuskel oder Großbuchstabe). Die klassische Form erreichte die lateinische Schrift im Jahre 200 vor Christus, verschiedene Völker entwickelten im Zuge der Kalligraphie (Lehre des Schönschreibens) Veränderungen der lateinischen Schrift, zum Beispiel die so genannte Uncialschrift, später entstanden auch Minuskel.
Unter anderem entstand auch die „Karolingischen Minuskel“, eine Vereinheitlichung aus regionalen Minuskelschriften, die während der Zeit von Karl dem Großen entstand. Es handelte sich dabei um eine ästhetische Ausformung. Die Kalligraphie erfuhr besonders im Irischen und im Merowingischen während des 8. Jahrhunderts einen großen Aufschwung. In der Gegenwart beherrscht die lateinische Schrift heute das romanische Gebiet mit allen germanischen Sprachen, aber auch das slawischen Gebiet mit seinen Sprachen.
Überall entwickelte die lateinische Sprache gewisse Besonderheiten in verschiedenen Zeichen, der Kern des lateinischen Alphabets blieb jedoch überall derselbe. Lediglich zwei europäische Völker behielten ihr Alphabet bei, es sind dies die zahlenmäßig starken Russen sowie die äußerst nationalbewussten und traditionellen Griechen.
Was die restliche Welt betrifft, ist man weit davon entfernt, eine einheitliche Schrift zu besitzen, aber sollte dies eines Tages der Fall sein, so käme wohl nur das lateinische Alphabet in Frage. An dieser Stelle ein sehr treffendes Zitat von Professor David Diringer, einem der größten Forscher der Sprachentwicklung, der an der Universität in Cambridge lehrte.
Er schrieb in seinem Buch „Writing and the Alphabet“ (frei übersetzt): „Das Alpha-Bet-System ist das wirksamste und nutzbringendste System aller Schreibsystem.
Es ist in seiner Einfachheit unerreichbar und man sollte dieses System als eine der originellsten und authentischsten Ideen anerkennen, eine Idee, die in der Geschichte der Menschheit einmalig ist. Der Erfinder des Systems war ganz sicher ein ungewöhnlich phänomenaler Gelehrter.
Kein Wunder, dass die jüdischen Weisen es als Gottes Gabe sahen.“

Die frühere Darstellung der Zahlen

Verbunden mit der Entwicklung der Keilschrift in Mesopotamien verlief auch die Entwicklung von Techniken der Informationsverarbeitung. Die Entstehung der babylonischen Mathematik bildete um 1800 v. Chr. einen Höhepunkt.
Sie gilt als höchstentwickelte Form der Verarbeitung abstrakter Information vor der klassischen Antike.
Ziffernsysteme sind älter als Schriftsysteme:
Durch Tonkugeln, Kerben in Holzstäbchen, Knochen und Ton oder Knoten, die an Schnüren aufgereiht waren, wurden Zahlensysteme "notiert".
Bestimmte Zahleneinheiten und ihren Vielfachen kamen dabei oft besondere Zeichen zugeordnet: Zum Beispiel wurde die Zahl 5 mit den Fingern einer Hand, die 10 mit den Fingern beider Hände und die 20 mit den Fingern und Zehen beider Füße und Hände dargestellt.
Rechnen konnte man zu dieser Zeit allerdings noch nicht.

Johannes Gutenberg und die Erfindung des Buchdrucks
Früher war die Verfältigung von Büchern oder Schriftstücken gar nicht oder kaum möglich. Die Mönche schrieben die Bibeln ab. Dies war aber sehr umständlich, weil die Buchstaben sozusagen gemalt wurden und sie deshalb teilweise ein Jahr dafür brauchten.
Erst seit der Erfindung des Buchdrucks um 1450 durch Johannes Gutenberg (1400 - 1468) konnten Schriftstücke beliebig vervielfältigt werden. Gutenberg, der sich zu dieser Zeit in Straßburg befand, beschäftigte sich schon seit 1436 mit dem Buchdruck. Vor ihm gab es auch schon Druck auf Papier und Stoff durch Stempel und eingefärbte Platten (teilweise war dies sogar mit gegossenen Eisenlettern möglich - in Asien und Europa).
Das Neue an Gutenbergs Erfindung waren aber die beweglichen Lettern. Er druckte von der Bibel etwa 100 - 200 Exemplare, von denen bis heute nur noch etwa 40 erhalten geblieben sind.
Diese Variante war viel billiger im Gegensatz zu der schon vorher existierenden, denn sie hatte den Vorteil, dass sich auch Bauern und arme Leute Bücher leisten konnten und das Wissen besser verbreitet werden konnte. Somit war ein höherer Bildungstand möglich.


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