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Samstag, 27. November 2010 — 11 Uhr

Autor: Zusammenfassung Antje Eske

Ausführlicher Auszug aus dem Mitschnitt vom 27.11.10
Ergänzungen und Kommentare 8

27.11.2010. Konversation 8: Ansinnen. Bonusanerkennung. Taktgefühl. Ästhetischer Sensus Communis. Beteiligte: Kurd Alsleben, Julia Bonn, Antje Eske, Hans Fehn (Besucher), Mike Hentz, Michael Kress, Margit Rosen, Heidi Salaverría, Claudia Schmölders, Frank Wörler

Der konversationelle Austausch wird nachträglich über 6 Schritte erkennbar:
1. Philosophische Zusammenhänge zum Konversationsspiel ´Begriffe darstellen´
2. Wir sprechen uns mit Titeln, in Sie-Form und gehobenem Sprachduktus an
3. Einführung in die Arbeit von Gabriel Tarde
4. Weiterspielen des Konversationsspiels ´Begriffe darstellen´
5. Pausengespräche
6. Das Konversationsspiel ´alles sagen, was ich denke´ wird schriftlich abgewandelt und weitergespielt bis es wieder in seiner ursprünglichen Form endet

1. Heidi schlägt vor, das Spiel ´Begriffe darstellen´, das wir gestern angefangen hatten, weiterzuspielen. Sie wird von Claudia nach dem Zusammenhang zu Konversationskunst und unseren heutigen Anregungsthemen gefragt. Heidi geht von Kants Ästhetik aus, der u.a. sagt, dass das ´interesselose Wohlgefallen´ nichtbegrifflich angesonnen wird. Für Heidi ist das eine Form real existierenden Gemeinsinns, ein Ästhetischer Sensus Communis , in dem Dinge angesonnen werden. Wir landen bei Wörtern wie anstecken, infizieren, imitieren und Claudia bringt uns zu Gabriel Tarde, der u.a. gesagt hat: Alles wird immerfort imitiert.

2. Mike macht den Vorschlag, uns untereinander eine Weile mit Titeln, in Sie-Form und gehobenem Sprachduktus anzusprechen, um in unterschiedliche Umgangsformen, vielleicht auch Problemhöhen praktisch reinzukommen. Der Vorschlag wird angenommen und für eine Zeit in der Konversation beibehalten

3. Vor dem nächsten Konversationsspiel führt Claudia in die Arbeit von Gabriel Tarde ein, der ausführlich erörtert habe: Wenn das Gesetz der Nachahmung grundsätzlich für alle Gesellschaften gilt, dann ist jeder, der nicht nachahmt, gegen den Mainstream. Neben Widerspruch und Einspruch habe er aber auch deutlich gemacht, dass die Nachahmung das sei, was die Gesellschaft wie ein Kitt zusammenhält und das inbegriffliche Beispiel bei ihm sei die Konversation. Wenn eine bestimmte Art zu Sprechen den Stil prägt, dann fällt jemand da erstmal raus, der anders spricht.

4. Heidi erklärt anschließend noch einmal das Spiel ´Begriffe darstellen´ als philosophisches Passivity, in dem wir das gemeinsame Ansinnen und vielleicht auch die Frage, wann man weiß, was man imitieren will, möglicherweise erproben können. Wir machen das eine Weile praktisch.

5. In der Pause sitzen wir zusammen im Eingangsbereich des ZKM an einem der Tische und das Gespräch kommt auf die Kunst des Zuhörens, das oft eher weiblich konnotiert würde. Es geht darum, dass nicht nur das Konversieren, sondern auch das Zuhören eine Kunst ist.

6. Das gestrige Spiel ´alles sagen was ich denke´ spielen wir nun in abgewandelter Form, indem nicht mündlich aneinander angeschlossen wird, sondern schriftlich. JedeR hat ein A4-Blatt vor sich liegen, schreibt drei Wörter oder einen kurzen Satz auf und gibt den Zettel nach rechts weiter an den Nächsten.

Wir schließen diesen Tag mit einer kurzen mündlichen Version des Spiels ab.

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