View this PageEdit this PageAttachments to this PageHistory of this PageTop of the SwikiRecent ChangesSearch the SwikiHelp Guide

Samstag, 16. Oktober 2010

Autor: Zusammenfassung Antje Eske

Ausführlicher Auszug aus dem Mitschnitt vom 16.10.10
Ergänzungen und Kommentare 1


16.10.2010 Konversation 1 im ZKM. Anregung: Konversationeller Austausch – historisch und aktuell. Beteiligte: Kurd Alsleben, Zorah Mari Bauer, Steffi Beckhaus, Tanja Döring, Antje Eske, Torsten Juckel, Heiko Idensen, Margit Rosen, Roland Schröder-Kroll, Axel Sylvester, Chrisdian Wittenburg, 3 Besucherinnen, 1 Besucher

Der konversationelle Austausch wird nachträglich über 5 Schritte erkennbar:
1. Als Aufwärmphase:
- - 1.1 Ein Satz reihum
- - 1.2 Durcheinander/Schweigen/rhythmisches Aufeinander eingehen
2. Cadavre exquis
3. SoundVision
4. Carte de Tendre
5. Konversation Revue passieren lassen

1. Anregung und gleichzeitig Aufwärmphase für den Austausch war das
1.1 Konversationsspiel: ´Ein Satz reihum´: der Reihe nach sagt jedeR einen Satz, der lang oder kurz sein kann. Der Nächste knüpft mit seinem Satz an. Wer nichts zu sagen hat, gibt an den Nächsten weiter. Indem wir uns so einander zuwandten, uns einließen und vorprogrammierte Äußerungen beiseite ließen, kamen wir unversehens vom Nacheinander ins Miteinander und ins
1.2 Durcheinander. Das darauf folgende Schweigen mündete in rhythmisches Aufeinander eingehen mittels Lauten.

2. Im Medienwechsel wandten wir uns danach dem historischen, surrealistischen Cadavre-exquis-Spiel zu: jeder Beteiligte fängt oben auf einem Zeichenblatt an, ein Bild zu zeichnen, knickt es ab, so dass nur die Anschluss-Stellen zu sehen sind, reicht es weiter an den Nächsten, der weiterzeichnet, usw. bis das Blatt vollgezeichnet ist.

3. So angeregt gingen wir zu der Installation SoundVision. Dazu gehören zwei Stationen. Die erste hat als Eingabemedium einen Stift zum zeichnen, die zweite eine Videokamera. Man kann sich auch über das Internet einloggen. Die Ursprungsidee war, Kurds gezeichnete Computerkurven von 1960 zu vertonen. Die Bilder werden in Ton umgesetzt, wobei das Instrument wählbar ist. Individuelle Bilder lassen sich auf den großen Wandmonitor hochladen und ergeben ein Gemeinschaftsbild, was wiederum vertont wird. Steffi, von der Informatik der Uni Hamburg führte uns ein. Sie hat als Professorin zusammen mit den Studierenden Tanja, Torsten und Roland, die auch hier sind, das Projekt entwickelt.
Wir versuchten, die Frage, was der Unterschied zwischen normaler und elektronischer Konversation - hier der Konversation im Medienwechsel - ist, zu beantworten. Der Umgang mit dem elektronischen Medium muss entdeckt und erlernt werden, sonst erscheint Kakophonie.

4. Unsere konversationelle Gruppe überstieg mit 16 Beteiligten den offiziösen Rahmen. So fanden wir uns, wie von selbst, in Untergruppen zusammen, wobei fünf der Anwesenden das Spiel ´Carte de Tendre´ spielen wollten: Madeleine de Scudéry, eine der Salonièren im Barock, schrieb in ihrem umfangreichen Romanwerk Clélie eine über das damalige Verständnis hinausgehende, große Bandbreite von zärtlichen Empfindungen zwischen Frauen und Männern fest, die dann, nach Diskussion und Erprobung, real wurden. Dabei sollte ein zärtlicher Umgang kultiviert werden. Auf der in ihrem Buch veröffentlichten Phantasie-Landkarte, die hier als Spielbrett ausliegt, sind diese neuen, zwischenmenschlichen Umgangsmöglichkeiten zu finden. Es gibt Ansätze für eine Spielregel, die aber jeweils gemeinsam weiterentwickelt wird. Wir führten neu ein, dass jedeR in einem Satz beschreiben möge, was die Eigenschaft, auf die er oder sie mit dem jeweiligen Spielzug kommt, bedeutet und kamen darüber in eine angeregte Konversation über den zwischenmenschlichen Umgang.

5. Abschließend saßen die zufällig noch Anwesenden zusammen und ließen die Konversation Revue passieren.

-----------

Link to this Page