Autor: Ein Gespräch zwischen Tatjana Beer, Antje Eske, Yvonne Fietz | |
Y: Man kann es ja einfach als performativen Prozess bezeichnen Aber das mit dem Chatten und Theater fand ich irgendwie ... auch sehr interessant; wie gesagt, da man es ja da immer als ein Stück, so als einen Zielpunkt sieht, eben nicht ganz so interessant oder nicht so ganz im Kern, eher im Hinblick darauf dass wir ähnliche Interessen in Bezug auf die Technik haben. Also dass eben auch das Chatprotokoll erhalten bleibt und das IRC nicht ausreicht - Aber ich hatte mit ´ner anderen Frau zusammen, die viel mit Kindern schreibt und auch Radiosendungen macht und Hörspiele und so weiter, ein Kinder-Chat-Theater geplant. Und zwar deswegen, weil ich mal Lust hatte, mit Kindern zu chatten. Weil mich ganz oft diese Sprachspielereien, die wir so machen, irgendwie so´n bisschen erinnern an kindliches Spiel. Und deshalb wollte ich gerne mal gucken, wie das mit Kindern ist. Weil die ja mit ihren Steigrohren am Unbewussten noch viel näher dran sind als wir. .... In dem Zusammenhang könnte ich mir als Fernziel sowas vorstellen wie „Kinder-Chat-Theater“. Aber dann mit den Kindern das so entwickeln, wie sie es weiterentwickeln. Das eben nicht wir ein Drehbuch machen und dann wird das abgenudelt, sondern eher es entwickeln, wie die Kinder das dann gerne machen möchten. Das man dann in so´n Prozess auch geht, mit Proben und Chat. Das sich das alles so gegenseitig entwickelt. A: wie mit Proben und Chat? Das kann ich mir jetzt gar nicht vorstellen? Y: Ich würde mit diesen Kindern dann regelmäßig chatten, dass sie selber in diesen Prozess auch reinkommen, und ich könnte mir das vorstellen in Zusammenarbeit mit ´ner Regisseurin oder Theaterpädagogin, die parallel in dieser Zeit auch was macht. Dass man sich ein bestimmtes Thema nimmt und sie arbeitet beispielsweise mit denen mit Improvisation und Stückentwicklung. Und dann kommt immer dieser Chat und der Chat hat mit dem gleichen Thema was zu tun. Und es soll ´ne Rückkopplung stattfinden zu dem einerseits in der Darstellungskunst erarbeiteten. Also szenische Improvisation auf der einen Seite und auf der anderen Seite das, was in dem Chat stattfindet. |
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A: Aber das wiürde nicht einen direkten Bezug haben - natürlich diesen inhaltlichen Bezug - obwohl ich mir denke, der Chat würde dazu da sein, die Steigrohre des Unbewussten zu öffnen und auf der anderen Ebene mehr Kreativität zu entwickeln, aber es würde nicht ... Y: Das ist die Frage. Also wenn der Chat - weil es eben auch ein Bestandteil des Projektes ist - wenn der Chat für die Kinder stimmig auch eine Rolle spielt bei dem Stück, das dann auch irgendwie zur Aufführung kommt. Wenn der für sie ein Bestandteil ist, dann kann ich mir das auch vorstellen. Das würde ich den Kindern überlassen A: Also du kannst dir vorstellen, dass konkrete Teile des Chats Bestandteil des Theaters sein können, oder wie hast du das gemeint? Y: Ja, beziehungsweise, das im Chat .... (erzahlt Beispiel wo die Handlung durch den Chat bestimmt wird).. also dass man auf der Bühne umsetzt, was im Chat drin ist. A: Aha - ist ja verrückt. Also wie lebende Bilder, quasi? Y: ja, so´n bisschen. A: Also wir setzen ja Bilder in den Chat rein - dann würden die Kinder die Bilder verkörpern, außerhalb. Das ist überhaupt nochmal wieder sowas Ähnliches wie dein Musik-Beispiel. Also eine Gruppe verkörpert irgendwas aus dem Chat, was sie angeregt hat und das sieht wieder die interne Chatgruppe und das regt wieder den Chat an und .... Y: stimmt. Mehr so lebendige Bilder. Das hat es ja auch ´ne Zeitlang gegeben T: Das gibt es ja auch beim Theater-Sport-Festival. Das ist so´n Zuruf-Theater. Das ist richtig eine eigene Kategorie. Da rufen Leute aus dem Zuschauerraum was Bestimmtes und dann verkörpern die Schauspieler das. Und dann stimmt das Publikum ab, welche Gruppe es am schönsten macht. Und das heisst Theater-Sport. Y: Genau Theater-Sport ist das. Aber das ist eher so comedymäßig. |