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Information, Informationskunst

Autor: Stefan Beck
Ein Mathematiker (weiss jemand wer und wo?) hat einmal bewiesen, dass es keine Informationsquanten gibt. D.h. es gibt keine geringstmögliche Energiemenge um ein Bit Information zu übermitteln oder zu speichern.
Für die Netz- oder Informationskunst und im weiteren für unsere Kultur hat das weitreichende Folgen.

Es wird also auf unabsehbare Zeit infinit billiger und einfacher die höchstmögliche, auch qualitativ verstanden, Information zu publizieren. Damit entfallen einige wichtige Hindernisse, die der Informationsgesellschaft, als einer Lese- und Buchgemeinschaft, entgegenstanden.

1. Aufhebung: Kunst machen (allgemein Informationen publizieren Ausstellungskunst,Ende derK.A.) rückt immer weiter vom Geld verdienen ab. Zumindestens in den Industrieländern kann sich niemand mehr herausreden, er/sie hätte keine Möglichkeit gehabt seine Gedanken zu veröffentlichen. Zur Zeit des Buches waren seine Herstellungs- und Distributionskosten so hoch, dass es einer Konzentration der Verlagsindustrie (die derweil immer noch anhält) bedurfte, um publikationswürdige Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Verlage haben eher aus wirtschaftlichen, als aus intellektuellen Gründen ihr Programm limitiert. Jeder kann jetzt für relativ wenig Geld im Internet publizieren und potentiell jedermann informieren bod etc.K.A.. Wenn trotzdem weiterhin Verlage bestehen, so verlagert sich ihre Funktion von der Wirtschafts- auf eine Selektionskompetenz. Ein Verlag muss in Zukunft zu einer Internetseite werden, die die beste und intellektuell originellste Information bereitstellt.

2. Aufhebung: Die Trennung von Öffentlichem und Privatem, die unsere Kultur seit der frühen Neuzeit beherrscht, wird immer weiter verwischt. Durch das Internet besteht zwischen www.familie-meyer.de oder www.gabimueller.de und www.stern.de, www.spiegel.de oder www.bundesregierung.de kein qualitativer Unterschied mehr, aus dem sich irgendwelche Legitimationen oder Hegemonien ableiten liessen. Das ist Kern dessen man das Netz als "flach" (flat) oder hierarchielos beschrieben hat.
Aber man muss noch etwas genauer hinsehen. Es ist nämlich nicht so, dass es keine Unterschiede oder Hierarchien mehr gäbe, sondern, dass die Hierarchien nicht mehr feste und zeitlos inkorporiert werden können. Sie sind frei flexibel und flottierend geworden. Heute ist für mich www.gabimueller.de die massgebende Information und morgen www.whitehouse.gov. Und das in einem globalen Massstab.

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