Hyper-Kommunikation heisst die Kollaboration an einem Hypertext, in welcher jeder der Beteiligten am gemeinsamen Text die Veränderungen vornimmt, die das Text-Artefakt für ihn selbst stimmig machen - so wie ein bildender Künstler mit der Entwicklung seines Gegenstandes verfährt. Jede Veränderung des Textes kann auf den Veränderer zurückwirken. Mit ihren Veränderungen am gemeinsamen Text perturbieren sich die Hyper-Kommunizierenden gegenseitig, bis ein relativer Gleichstand erreicht ist und die Kommunikation aufgehoben ist - weil das Kunst-Werk ent-(ausge)-wickelt ist. Der Hypertext einer Hyperkommunikation ist das Produkt einer kollektiven Autorenschaft, die sich durch die Kollaboration als Kommunikationsgemeinschaft konstituiert. In der Hyperkommunikation hat der Text keine Mitteilungs-Funktion, die Kommunikation liegt in seiner kollaborativen Produktion, nicht in einer nachgelagerten Rezeption. Der kollektive Hyper-Autor ist künstlerisch autonom, er produziert für sich, nicht für eine (Einschaltquoten)-Leserschaft. Die Textkonstruktion ist exemplarisch: ein anschaulicher Ort eines generellen Prinzips, das Bohm Dialog nannte. Einen wesentlichen Teil davon hat Volker Lettkemann als AnTasten erläutert. |