View this PageEdit this PageAttachments to this PageHistory of this PageTop of the SwikiRecent ChangesSearch the SwikiHelp Guide

AnTasten

Autor: Volker Lettkemann
anTasten, netzKünstlerische Artikulationsweise; sich mit einer Link-Formulierung 'anTastend' auf die hypertextliche Äußerung einer Anderen/ eines Anderen beziehen.
Hyperlinks [Hyperlink] werden als 'erTastbare' Anknüpfungen in die Äußerung der/des Anderen gelegt. In Hypertext-Korrespondenzen ist es möglich, sich direkt anschaulich, - ohne sprachlichen Rückverweis - aufeinander zu beziehen. Potentiell kann jeder Satz, jedes Wort, jedes Bild, jeder Strich, jeder Pixel zur klickbaren Taste einer Link-Anknüpfung werden und so zum Bestaunen anderweiter Welten einladen.

Da beim dialogischen hin und her 'AnTAsten' immer auch 'angetastet' werden bedeutet, (ein Berühren der persönlichen Sphäre der/des Anderen) mag es keine einseitigen, einstudierbaren, stereotypen Lösungen dafür geben, wie es denn für beide SCHÖN sei. In jeder netzkünstlerischen Begegnung stellt sich die Frage nach ihren eigenen ästhetisch-ethischen Formen. (Und wenn es nur um die Wahl zwischen dem Klick-Modus 'mouseOn' und 'mouseEnter' ginge, - der mitgeteilte Gehalt wäre schon ein anderer.)

Reizvoll ist das Wort 'AnTasten' für anknüpfende Hyperlink-Formulierungen durch seine Mehrdeutigkeit:
/// AnTasten impliziert eine Handlung, die sich an einen anderen Menschen richtet, - eine Hinwendung.
/// AnTasten deutet die Spannbreite menschlicher Begegnungen an: Sie können sowohl entwürdigend und verletzend sein, als auch behutsam und zärtlich.
/// Tastendes Orientieren ist eine Suchbewegung, wenn man den Überblick verloren hat, konventionelle Deutungsmuster nicht mehr glaubwürdig sind.
/// Nicht ohne Provokation ist es, Telematik (tele = fern) mit einem Sinn der Nähe (über vis-à-vis hinausgehend), dem Tastsinn, in Verbindung zu bringen.
/// In HyperTexten kann die TASTE tatsächlich, - Haut an Haut gleich -, zur Berührungsfläche zweier Äußerungen werden (Kontakt Knöpfen). "Durch sekundenschnelles Zusammenbringen zweier, bis dahin unabhängiger Zusammenhänge entsteht in der Berührung anderer Sinn." (Antje Eske)
/// AnTasten intendiert auch respektlosen Umgang mit dem Vor-geschriebenen, dem Autoritären und ist damit tendenziell anarchoid - demokratisierend.


tor: unantastbar

-----------

Links to this Page