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2.0 Fragen an Deleuze

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Von Anfang an setzt Deleuze einer Konzeption Widerstand entgegen, die darauf hinausläuft, den Film linguistischen oder semiologischen Begriffen zu unterwerfen. Ein solches Verfahren folgt nämlich weniger einer Taxonomie der Bilder als Begriffen, die aus einer Analyse der Sprache und des Sprechens hervorgehen. Insofern liegt es ganz auf einer "phono-zentrischen" Linie, die das gesprochene Wort privilegiert, um es zum Modell anderer, "nicht-sprachlicher" Zeichen zu machen; so schreibt beispielsweise Christian Metz: "Das Charakteristische des Kinos ist ja bekanntlich die Tatsache, daß es die Welt in eine Rede transformiert." 8 Was aber erlaubt diese Charakterisierung des Kinos? Und was diese Transformation von Welt in Rede? Buchstäblich soll "Welt" in ihr zur "Sprache" kommen oder "Rede" werden. Welche Verschiebungen, Brüche oder Erweiterungen semiologische oder filmsemiologische Begriffe auch durchlaufen mögen, um sich derart der Bilder anzunehmen – immer stehen sie dabei im Dienst einer bestimmten Ökonomie, die eine Aneignung und Wieder-Aneignung der Bilder im Namen der Sprache und des Sprechens in Szene setzt.
Uploaded Image: pfeil.gif2.1 Gegen die Semiologie.

  8) Christian Metz: Probleme der Denotation im Spielfilm, in: Franz-Josef Albersmeier (Hg.):Texte zur Theorie des Films, Stuttgart: Reclam 1998, S.328.






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