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6: 13.02.2002

Ausflug, wir treffen uns um ~18:00 in der Averhoffstr.

transmedien lädt ein:

Montag, 14.01.02
Averhoffstr.38
Raum 31

18 Uhr Forum:
Medien, Listen, Netzkulturen
Inke Arns, Berlin


20 Uhr Ausstellungseröffnung:
"12-18"
ReferentInnen:
Markus Binner, Michel Chevalier und Anja Hertenberger



14.01.02: Medien, Listen, Netzkulturen: Inke Arns, Berlin

Seit der Entwicklung graphischer Web-Interfaces zu Beginn der 1990er Jahre
hat die Nutzung des Internet rasant zugenommen. Hier eröffnen sich neue
Möglichkeitsräume, die zur Entstehung spezifischer netzkultureller
Praktiken geführt haben. Die Entwicklung dieser Praktiken lässt sich zum
großen Teil auf die Verwendung digitaler "kleiner Medien" zurückführen, die
nicht nur die Fähigkeit zu (passivem) Lesen, sondern vor allem zu (aktivem)
Schreiben in die Hand der Nutzer legen. Diese "Netzkulturen" setzen sich
vor allem mit den politischen, künstlerischen und sozialen Dimensionen des
Internets auseinander und stehen in Opposition zu dessen
Kommerzialisierung. Das Netz wird jetzt z.B. zu einem politischen Werkzeug:
Kontextsysteme sowie verschiedene (kommunikationsherstellende bzw.
Durchsetzung netzinterner oder netzexterner politischer und
gesellschaftlicher Ziele ein. Auch kommt es zur Entstehung einer sich
künstlerisch mit dem Internet auseinandersetzenden Netzkunst, an deren
früher Ausprägung maßgeblich KünstlerInnen aus Osteuropa beteiligt sind.
Und schließlich hat sich in den letzten zehn Jahren in Europa und darüber
hinaus ein weit verzweigtes Netzwerk unabhängiger, medienkultureller
Institutionen, Gruppen und translokaler, über Mailinglisten
kommunizierender Communities herausgebildet, deren Mitglieder kritisch über
politische, kulturelle und ökonomische Auswirkungen des Netzes sowie über
gesellschaftliche Konsequenzen technologischer Entwicklung nachdenken.


Kommentar zu "Netzkulturen"

"Das, was ich unter 'Netzkulturen' zu beschreiben versuche, umfasst sehr
diverse, heterogene Umgehensweisen mit neuen Medien. Gemeinsam ist diesen
Praktiken der Einsatz kleiner oder minoritärer Medien. Diese sind nicht im
engen Sinne als Techniken zu verstehen, sondern als kritische, minoritäre,
den Massenmedien entgegengesetzte Praktiken. Bestimmte Technologien
ermöglichen dabei eher die Entwicklung selbstbestimmten Formen des Umgangs
bzw. Praktiken als andere. Das Internet z.B. erlaubt seinen NutzerInnen,
aus der passiven Empfängerrolle auszusteigen und selbst zum Sender zu
werden.
In einer zunehmend medialen Umwelt wird die frühzeitige Aneignung einer
kritischen Medienkompetenz immer wichtiger. Diese umfasst einen
(selbst-)bewussten Umgang mit den Technologien, die uns alltäglich umgeben,
mit ihren Möglichkeiten und Gefahren, wie z.B. die den digitalen Medien
inhärenten Kontroll- und Überwachungspotentiale. Die Projekte, die ich in
diesem Buch vorstelle und die ich teilweise, wenn nicht aus einer
Innenperspektive, so doch aus nächster Nähe mitverfolgt habe, sollen als
Anregungen für einen kreativen Umgang mit Medien dienen." (Inke Arns)


Inke Arns ist freie Kuratorin und Doktorandin an der Humboldt Universität
zu Berlin. Ihre Dissertation "Objects in the Mirror may be Closer Than They
Appear: Die Avantgarde im Rückspiegel" untersucht die Rezeption der
historischen Avantgarde in künstlerischen Projekten der 1980er und 1990er
Jahre v.a. auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Konzipierte und
organisierte Ausstellungen, Festivals und Konferenzen zu internationaler
Medienkunst; u.a. "OSTranenie 93" (Bauhaus Dessau), "Minima Media.
Medienbiennale Leipzig 94" (Buntgarnwerke Leipzig-Plagwitz 1994),
"un-frieden. sabotage von wirklichkeiten" (Kunstverein Hamburg 1996/97),
"body of the message" (NBK Berlin 1998); "update 2.0" (ZKM
Karlsruhe/Goethe-Institute 2000). Derzeit arbeitet sie zusammen mit Dieter
Daniels und Joachim Blank an der Entwicklung einer audiovisuellen
"Einführung in die Medienkunst" für die Hochschule für Grafik und Buchkunst
(HGB) Leipzig. Gründungsmitglied des translokalen Syndicate Netzwerkes
(1996-2001), Mitbegründerin von mikro, Verein zur Pflege von Medienkulturen
(03/98) sowie Mitbegründerin von SPECTRE, einer Mailingliste für
Medienkultur in Deep Europe (08/01). Zahlreiche Publikationen zu Medien-
und Netzkunst in internationalen Zeitschriften und Büchern, u.a. in
Leonardo Electronic Almanach (USA), Kunstforum International (D), ArtIndia
(IND) und Convergence: Journal of Research into New Technologies (UK); ihr
Buch "Netzkulturen" erscheint Anfang 2002 (Rotbuch). Vgl.
.





"12 - 18"
Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe im Molotow, Hamburg

ein Jahr lang zeigten wir von 12 bis 18 Uhr Installationen, konzeptionelle
Arbeiten, Videos, Malerei, Zeichnungen, Interaktives, Kleider, Möbel,
Skulpturen, Filme, Animationen, Drucke, Dias, Fotografien, Xerografien und
Sensationen.

Regelmäßig fanden Performances, Lesungen, Konzerte, Sound-Art,
Stand-Up-Comedy und Feste statt.

von Markus Binner, Michel Chevalier, Anja Hertenberger und Hans-Jürgen
Köster.

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