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Wieso fangen Menschen an Felsbilder zu malen?

Fünf Thesen zur Entstehung der Höhlenmalerei


1. Spieltrieb
Die Theorie besagt, dass Felsmalerei aus ästhetischem Vergnügen aus einem Spieltrieb und einem Schmuckbedürfnis heraus entstand.

Contra: Die Felsmalereien ist an schwer zugänglichen Stellen in den Höhlen zu finden.
Das Material Stein ist sehr schwer zu bearbeiten, so dass nach lebensnotwendiger Arbeit
es kaum vorstellbar ist Steine aus reinem Schmuckbedürfnis zu bearbeiten.
Die vergleichende Ethnologie liefert Beweise dafür, dass in „primitiven“
Kulturvölkern Kunst im gesellschaftlichen und kultischem Zusammenhang steht.


2. Jagdzauber
Durch Analogiezauber kann die Tötung des Wildes vorweggenommen werden. Das Bild war Darstellung und Dargestelltes,
Wunsch und Wunscherfüllung in einem. Der paläolithische Jäger und Maler dachte in dem Bild das Ding selbst zu besitzen,
mit der Abbildung Gewalt über das abgebildete zu gewinnen.
Die Darstellung war die Vorwegnahme des erwünschten Effektes.

Contra: Nur 10 % der Tiere sind als erlegt dargestellt.

Der Jäger versetzt sich durch Trance selbst in einen Zustand der ihm das Jagen durch ein Gefühl der Sicherheit erleichtert,
was sich in einem größeren Fang niederschlagen kann.

Übersinnlich erklärt versetzt sich der Jäger durch Trance in einen mentalsuggestiven Zustand,
der Tiere dazu zwingt ein bestimmtes Revier nicht zu verlassen oder sie dazu veranlasst zu ihnen zu kommen.

Mann kann eine Gottheit oder einen Waldgeist (Herr der Tiere) um Beute bitten.


3. Schamanismus
Der Schamane besitzt zu den Tierseelen und Naturkräften eine besondere Verbindung und kann durch den Trancezustand eine enge Verbindung zu ihnen herstellen um z.B. andere zu heilen, zu schaden, Tiere fruchtbar zu machen.


Pro: Auf einigen Felsbildern sind Menschen dargestellt die Tierhäute, Geweihe und Tierkappen tragen.


4. Dualismus
Die These besagt, dass das männliche und das weibliche getrennt voneinander dargestellt wurde, wodurch eine fundamentale Unterteilung der Welt entsteht. Die häufig vorkommende Wisent stand demnach für das weibliche Element, das Wildpferd für das Männliche.

Contra: Männliche Wisents werden als weiblich und trächtige Stuten als männliches Element deklariert.


5. Geistiger Prozess der Erkenntnis
Das Tier wurde aus dem Gedächtnis gemalt. Dazu gehört die Fähigkeit zur Erfassung der Tiere. Die typischen Kennzeichen werden vereinfacht wiedergegeben. Das setzt die Erkenntnis und das Bewusstsein voraus. Der Mensch bemächtigt sich künstlerisch seiner Umwelt, entwickelt dadurch ein Selbstbewusstsein und eine „geistige Herrschaft“, ein Überlegenheitsgefühl, was ihm bei der Jagd zugute kommt.


Übersicht

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