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Der Name


Zitiert aus der Wikipedia:

Red Herring (engl. wörtlich: roter Hering) ist die englische Bezeichnung für Ablenkungsmanöver. Die Metapher des Herings bezieht sich auf einen absichtlich ausgelegten Köder, der auf eine falsche Fährte führen soll (absichtliche Ignoratio elenchi).

Der Ursprung geht wohl aus dem 19. Jahrhundert hervor, als flüchtige Kriminelle geräucherte Heringe (engl. red herrings) auslegten, um durch den Geruch Spürhunde abzulenken und so die eigene Fährte zu verwischen.

In Spielfilmen, Romanen und Computerspielen sind rote Heringe Hinweise, die als wichtig erscheinen, aber nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben. In Adventure-Spielen, wo der Spieler Gegenstände findet und damit Rätsel lösen muss, sind rote Heringe in Form von nutzlosen Gegenständen gebräuchlich.

Ein Beispiel für einen Roten Hering im Film ist Alfred Hitchcocks Psycho: Bei der privaten Ermittlungsarbeit in einem Vermißtenfall wird eine Hauptfigur auf ein blaues Kleid hingewiesen. Der Zuschauer soll glauben, diese Information wäre für die Auflösung der Krimigeschichte notwendig, was sich dann später als Trugschluß herausstellen soll.


Interessant ist in dieser Hinsicht auch der Eintrag zu Internet-Trollen:

Im Internet werden Menschen als Troll bezeichnet, die Beiträge verschicken, mit denen sie erkennbar nur provozieren wollen, ohne einen wirklichen Beitrag zur Diskussion leisten zu wollen. [...]

Die allgemeine Weisheit im Umgang mit Internet-Trollen lautet: "Don't feed the trolls!" ("Trolle nicht füttern!"), denn das würde sie nur ermutigen. Das heißt, antworte ihnen nicht, denn das ist die Aufmerksamkeit, nach der sie sich sehnen. Häufig sieht man als Antwort auf einen Troll-Beitrag einfach den Begriff plonk, der das Geräusch des Auftreffens eines Trolls im Killfile des Lesers veranschaulichen soll, d.h. weitere Beiträge des Trolls werden ignoriert.

Mitleidige Naturen werfen der armen Kreatur hingegen einen Fisch (z. B. einen Hering) in sein Netz und verstoßen damit gegen die elementare Grundregel des Fütterungsverbotes. Der Ursprung dieser Tradition ist nicht mehr eindeutig nachvollziehbar. Einerseits soll das zur Verfügung stellen der "Hirnnahrung" Fisch wohl ein Äquivalent zur Bitte "Herr schmeiß Hirn vom Himmel" darstellen und dem Beworfenen zeigen, daß ihm eben jenes fehlt. Andererseits lassen sich Parallelen zu einer Spielszene aus Monkey Island erkennen, in welcher einem Brückentroll ein roter Hering gegeben werden mußte, um von ihm in Ruhe gelassen zu werden.


In einer Buchrezension auf heise online findet sich schließlich folgende Anmerkung:

Die Strategie der roten Heringe spielte schon im antiken Athen eine Rolle, sie diente in der öffentlichen Disputation dazu, die Aufmerksamkeit des Publikums durch Einführung irrelevanter Argumente von der eigentlichen Fragestellung abzulenken. Aristoteles nennt sie in seiner Widerlegung sophistischer und rhetorischer Tricks "ignoratio elenchi" - "Ignoranz der Gegenbeweise" - und zeigt, wie solche Herings-Argumente eingesetzt werden, um Brüche in der logischen Argumentation zu verschleiern.



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