View this PageEdit this PageAttachments to this PageHistory of this PageTop of the SwikiRecent ChangesSearch the SwikiHelp Guide

Rhizom

Gilles Deleuze entwickelt diesen Begriff im gleichnamigen Buch (G:D: „Rhizom, 19..). Er beschreibt eine Form der Verkettung einzelner Elemente in einer nichthierarchischen, nichtlinearen Art und Weise, Rhizom steht für „Wurzelgeflecht“ und im Gegensatz zum Bild des Baums (z.B. Stammbaum) mit klarem oben und unten, Ursprung und Auswuchs, ist in diesem Verständnis jeder Auswuchs, jede Peripherie auch zugleich Zentrum.

„Die klassische Philosophie friedet ihre Begriffe in Pyramiden ein, an deren Spitze jeweils ein oberstes Prinzip steht: die Idee, das Eine, das Sein usw. Durch Verzweigungen wie Wesen und Erscheinung, Substanz und Akzidenz, Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit leitet sie einen hierarchischen Stammbaum daraus ab, den Baum der philosophischen Erkenntnis. Für Deleuze dagegen entspringt die Erkenntnis dem Eigenleben von Begriffen, die auf vielfältigste Weise zueinander in Beziehung treten und ein wucherndes Wurzelgeflecht, ein „Rhizom“ bilden.“
(Martin Stingelin:“Das Netzwerk von Gilles Deleuze oder der nichtlineare Begriff des Begriffs“ in: Kunstforum 155, 2001, S.164)

„Die Poetik des Rhizoms liest sich retrospektiv nicht nur wie eine Vorwegnahme der Bewegungsfreiheit in Raum und Zeit, die im Cyberspace technisch implementiert wird; dieser wird dort, wo die Komplexität seiner Verknüpfungen umgekehrt der Gehirnarchitektur zu gleichen beginnt, zum Emblem einer „kollektiven Intelligen“ (Lévy 1994)“
(Stingelin 2001, S.168)

-----------

Links to this Page