View this PageEdit this PageAttachments to this PageHistory of this PageTop of the SwikiRecent ChangesSearch the SwikiHelp Guide

Zwischenstand, 27.12.2002

Ein Zwischenstand ist erreicht, 2 Gedankenlinien verbinden einzelne Elemente, dier ich aus den inzwischen über 70 Büchern extrahiert habe, die sich auf meinem Schreibtisch stapeln. Jedes dieser Elemente, Splitter ist Teil einer eigenen Gedankenlinie, einer Tradition, eines Diskurses. Indem ich sie zu einer Linie zusammenhänge, verstricke ich mich in diese Diskurse, ich übernehme ihre Sprache, denke ihre Gedanken, aber alles immer nur mittelmäßig, da ausschnitthaft.
Die wissenschaftliche Syprache erscheint mir wie ein Getöse, das das Ohr betäubt, es kommt eindeutig etwas an, aber ohne Differenzierung.
Am 17. Dezember wache ich auf mit dem Gefühl, dass da etwas fehlt, etwas einfaches, Bilder.
Bilder sind wesentlich offener als Worte (stimmt das ?, was heißt offen?)

Eigentlich dreht sich alles um den Vorgang, dass ein Zeichen, seine Bedeutung, verrutscht, dass einmal ganz klar schien was damit gemeint war und wer dieses Zeichen verwendet, wofür, und plötzlich verwenden ganz andere dieses Zeichen, fast mit entgegengesetzter Bedeutung, in entgegengesetzten Situationen.

Die Postmoderne
Empire

Negri und Hardt schreiben anscheinend darüber, dass in unserer Zeit heute, die Zeichen verrutscht sind, Elemente des Kapitalismus lassen sich hervorragend gegen diesen verwenden und umgekehrt.

In der Marktstraße haben alle schicken Boutiquen, die alle die gleichen Trendklamotten verkaufen, geroße „Bambule“ Transparente in die Fenster gehängt. Die Ästhetik scheint von ganz wo anders zu kommen, das hat aber wohl alles seine Ordnung, denn verkauft werden hier nicht Kleider und Schuhe, sondern Lebensgefühl, Revolutionsoutfit.

In Berlin sah ich eine Veranstaltung von Stuyvesant, die den jungen Leuten Action Kits zur Verfügung stellen, mit denen sie wild kreativ sein und die neue Werbekampagne von Stuyvesant entwerfen können.
Das Dokumenta Projekt „Park fiction“ schickte Leute mit einem ähnlichen Set los um Vorschläge für die Gestaltung des zu erkämpfenden Parks in St. Pauli zu sammeln.
Christoph Schäfer findet den Widerspruch eher produktiv (?)

Kollektiv
Kolchose
Verein(igung)
Gruppe
Lose Blatt Sammlung
Archiv
Liste
Aneinanderreihung
Addition
Spielregeln
Spielverderber

Interview mit Julia
Interview mit Jan Peters

Interview mit Tara Herbst

Paar
Einzelkämpfer
Atome
Elementarteilchen
Umlaufbahn
Anziehungskraft
Unschärferelation

Zitat Godard:
„Eins plus eins ist nicht zwei sondern eins plus eins“

Die Liste
Gibt jedem einzelnen Element sein Recht, es gibt zwar die Hierarchie des oben und unten, aber eigentlich meint die Darstellung als Liste ein nebeneinander

Das Archiv, die Karteikarte

Niklas Luhmann legte ein Archivsystem seiner eigenen Gedankenwege an: dies gehört zu jenem, so dass er beim Herausnehmen einer einzelnen Karte, z.B. eines Begriffes über den er schreiben wollte, sehen konnte, in welchen anderen Zusammenhängen dieses Wort schon mal auftauchte.

Die Hoffnung auf die Nichtlinearität


Michael Hallers Archivsystem mit der Stecknadel

Der abgegebene Fake bildet für sich ein ganzes System, das ich in seiner Komplexität wahrscheinlich nie wieder so denken kann, wie im Moment der Abgabe. Gleichzeitig ist diese besondere Form und Gestalt zufällig, sie hängt von vielen Einzelentscheidungen ab, von denen die wenigsten im Bewusstsein einer endgültigen Form getroffen wurden.
Es entsteht der Wunsch nach Reduktion, nach Prägnanz, Schritte dahin scheinen die Einengung, stärkere Selektion von Gedanken und Fragestellungen zu sein.
Schlüssigkeit
Geschlossenes System
Eine Gruppe und auch ein Text scheint stärker zu werden, je geschlossener sie ist (oder auftritt?)
Ein geschlossenes System kennt kein Außen, daher verhält es sich grundsätzlich selbstbezüglich.
Gruppenbildung als Abschottung.
Dagegen in den Videogruppen: open access, ein offenes System, daran ging das ganze aber auch zugrunde, da die Konzentration auf die Offenheit verhinderte, den eigenen Standpunkt zu bestimmen (-> ZITAT)

„Magnetoscope des amateurs“ (Godard)
Der Amateur, der Liebhaber im Gegensatz zum Profi.
Die Liebe scheint wieder zur Gruppe zu gehören (come together...)
Stuyvesant



Ursprung des Kollektivs:

Jesus und die Apostel?

Yin und Yang?

Die heilige Dreifaltigkeit?

Deleuze schreibt über das Rhizom:

Ausschnitt aus „der Renegat“

„Ausschnitt ais „ici et ailleurs“

Broschüre „Biologische Vielfalt in der Land-. Forst- und Fischereiwirtschaft

Vielfalt
Multitude
Vielheit
Einfalt
Einheit
(im Sinne von zusammen und im Sinne von Maß)
Amplitude
Viel Gut
Viel Feind Viel Ehr

„Nachhaltig handeln“
agenda 21

„Leben braucht vielfalt“
Multikulturelle Gesellschaft
Monokulturen
Multivitamin

Was machen die Elemente eines Textes miteinander, einer Liste, eines Archivs, bilden sich Hierarchien?

„Das Hauptwort“

Filmkollektive:

Kinoki
Arbeiterfotografen
Der Reichsparteitag
Groupe Dziga Vertov
Godard
Internet

„Digital multitude“

Wenn mehrerer zusammen arbeiten sollte etwas bei rauskommen, was sie einzeln nicht schaffen könnten (Eran)

Wie kommen die verschiedenen Menschen, Sichtweisen zusammen, wie kann eine Ergänzung statt reiner Addition aussehen, wie kann eine Dramaturgie des Kollektivs aussehn?

„Der neue S. Tretjakov, video-magazin 12 /13 S. 51“):
„Entscheidender als die Frage nach den Produktionsmitteln, womit wir agitieren, eingreifen, eben operieren, wird die, wie, für wen und mit wem es zu machen ist“
(Zitat auch in Ökonomie)


rohübersetzung eines textes von andré habib aus dem netz zu ici et ailleurs:


(..wir bestehen bei dem titel >hier und dort< auf dem wort >und<: der wirkliche titel des films ist >und<, es ist weder >hier< noch >dort<, es ist >hier UND dort: also eine bestimmte bewegung).
(Jean-Luc Godard, Introduction à une véritable histoire du cinéma, Albatros, p.303)

-----------

Link to this Page