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07.05.2003

Beirat „Gender Studies“
Protokoll der Sitzung vom 7.5.2003
HWP, Raum A 215, 18.30 bis 21.0 Uhr

Anwesend: Vorsitzende: Bittscheidt; BWF: Hossmann; HAW: Koller-Tejeiro; HfMT: Schäfer; HfbK: Janssen, HWP: Raasch, Rastetter; Uni: Dunsing, Götschel, Hilger, Löschper, Mayer (ab 19:30), Meyer-Lenz. Micheler,; Ev. FH: Rose; TUHH: Winker; Wolffram; Ko-Stelle: Filter; Planerin: Spirgatis (Protokoll)
Entschuldigt: Pieper, von Stritzky (Uni), Breckner (TU HH)
Gäste: Kreuzer (Fachbereichsdekan Mathematik, Uni), Hutsch (Uni)

TOP 1 Begrüßung und Vorstellung von Frau Prof. Dr. Gabriele Winker (TUHH)
Im Namen des Beirats begrüßt Frau Bittscheidt mit Gabriele Winker die neue Professorin für Arbeitswissenschaft und Gender Studies an der TUHH. Frau Winker stellt sich den Anwesenden kurz vor: Von Haus aus Sozialwissenschaftlerin, war sie viele Jahre als Geschäftsführerin eines Informatik-Unternehmens tätig. Nach langjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der FH Furtwangen wird sie nun im Bereich Informationstechnologien und Gender Studies an der TUHH tätig. Frau Winker berichtet u.a., dass sie gemeinsam mit mehreren wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen (anwesend ist auch Frau Wolffram) im Rahmen der Arbeitsgruppe „Arbeit – Gender – Technik“ an der Verankerung von Gender Studies an der TUHH arbeiten wird.

TOP 2 Protokoll der Sitzung vom 22.1.2003
Das Protokoll wird ohne Änderungen genehmigt.

TOP 3 Berichte aus den Hochschulen
Uni HH – Mathematik und Gender Studies
Herr Kreuzer, Dekan des Fachbereichs Mathematik, stellt sich kurz vor und berichtet über den Stand des Berufungsverfahrens. Seiner Empfehlung, die ursprüngliche Liste zu erweitern, ist der FB-Rat aus internen Gründen (eine Entscheidung über die Lozierung der Stelle innerhalb des FB Mathematik kam nicht zustande) nicht gefolgt. Der Gemeinsame Ausschuss (GA) hat inzwischen den Fachbereich um eine Mitwirkung am Meinungsbildungsprozess gebeten. Eine Entscheidung, ob die Liste ergänzt, die Stelle neu ausgeschrieben oder auf die Professur verzichtet wird, ist insofern noch offen.
Derzeit wird die Professur von Frau Prof. Blunck vertreten, die ab diesem Semester 2 SWS Lehre im Bereich Gender Studies anbietet und ab dem kommenden Semester 4 SWS anbieten würde. Er würde es begrüßen, wenn diese Vertretung fortgesetzt werden könnte. Darüber hinaus bietet Herr Kreuzer die Möglichkeit an, am Institut für die Geschichte der Naturwissenschaften eine weitere Vertretungsprofessur (Frau Dr. Roussanova: „Frauen – Chemie – Kultur – Geschichte“) für ein Semester anzusiedeln. Hierüber wird der GA in seiner nächsten Sitzung beraten.
Der Bericht aus den Hochschulen wird an dieser Stelle zugunsten von TOP 4 unterbrochen: Nach ersten Anmerkungen von Herrn Hossmann zur Frage der Finanzierung der Professuren wird deutlich, dass das weitere Vorgehen an verschiedenen Hochschulen – und damit das gesamte Studienprogramm - stark von politischen Entscheidungen auf Bund-Länder-Ebene beeinflusst wird.

TOP 4 Memorandum zum Stand und zu den Bedarfen des Studienprogramms …
Entsprechend der Debatte der letzten Beiratssitzung liegt inzwischen ein Memo zur Diskussion um Stand und Bedarfe des Studienprogramms vor. Dieses wurde allerdings nicht diskutiert.
Bericht von Herrn Hossmann
Während der Beirat auf seiner letzten Sitzung noch davon ausgehen konnte, dass weiterhin Programm-Mittel bereit stehen, berichtet Herr Hossmann nunmehr folgendes:
Die Ministerpräsidenten der Länder hätten im Zusammenhang mit der Diskussion über Mischfinanzierungstatbestände („Entflechtungsdebatte“) einvernehmlich beschlossen, die gemeinsame Bildungsplanung gemäß Art 91 b GG aufzugeben. Dies hätte die Konsequenz, dass die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung einen wesentlichen Teil ihrer bisherigen Aufgaben abgeben müsse (u. a. Modellversuchsförderung, Hochschulsonderprogramme) und der Bund seinerseits die Mitfinanzierung derartiger Programme beenden würde. Entscheidungen darüber werden voraussichtlich in Kürze fallen (Gespräch der Ministerpräsidenten mit dem Bundeskanzler Mitte Juni und Sitzung der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung am 26. Juni 2003), spätestens aber im Rahmen eines für die zweite Jahreshälfte vorgesehenen „Bildungsgipfels“.
Auf Nachfrage antwortet Herr Hossmann, dass er hinsichtlich einer Fortführung der gemeinsamen Bildungsplanung sehr skeptisch sei. Unvorstellbar sei, dass nach einer endgültigen Entscheidung über die Aufgabe der gemeinsamen Bildungsplanung noch Bund-Länder Vereinbarungen auf der Grundlage von Art 91 b GG abgeschlossen werden könnten; allerdings könne sich die Abwicklung der laufenden Programme noch hinziehen.
Die derzeit von der BLK finanzierten Sonderprogramme (u. a. das Bund-Länder-Programm zur Chancengleichheit der Frauen, aus dem die Mittel für die Gender-Studies-Studienangebote bereitgestellt werden) sind nur bis Ende 2003 vertraglich abgesichert, eine Weiterfinanzierung bis zum 31. 12. 2006 war zwischen Bund und Ländern zwar vereinbart aber von der Vorlage eines Evaluationsberichtes abhängig gemacht worden. Seit August letzten Jahres läge er der BLK mit dem Vorschlag der Fortführung des Programms zur Beschlussfassung vor, zu der es aber wegen der noch nicht geklärten Grundsatzfrage bisher nicht gekommen sei.
Für die Gender Studies Studiengänge würde sich aus der Sicht der Behörde die Situation derzeit wie folgt darstellen:
Vorgesehen war, aus den Bund-Länder-Mitteln 10 Stellen für Professorinnen zu finanzieren, die nach Auslaufen des Programms im Jahr 2006 von den Hochschulen aus dem Bestand etatisiert werden sollen. Mit den Hochschulen sind hierüber entsprechende Zielvereinbarungen getroffen worden, da damals davon ausgegangen werden konnte, dass die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Dauer des Programms von 6 Jahren tatsächlich eingehalten wird.

1. Da die Behörde sich in den mit den Hochschulen abgeschlossenen Zielvereinbarungen verpflichtet hat, die Finanzierung der Stellen bis zum 31.12.2006 zu sichern, während die Hochschule zugesagt haben, die Stellen danach dauerhaft zu etatisieren, würde sich die BWF bemühen, für die Stellen, die bereits besetzt sind, diese Verpflichtung auch zu realisieren. Eine Zusage könne sie jedoch unter den derzeitigen Umständen für die Stellen, die bisher nicht besetzt sind, deren Besetzung aber ansteht, nicht mehr abgeben. Die BWF habe daher in einem Schreiben an die Präsidenten der Hochschulen vom 14. 4. 2003 die Empfehlung ausgesprochen, keine weiteren Stellen mehr zu besetzen. (Laufende Verfahren sollten nicht unterbrochen werden, die Berufung könne aber erst erfolgen, wenn die Mittelzusage vorhanden ist.) Ihm übrigen sei es auch Sache der Hochschulen, die Weiterführung der Studienangebote zu sichern – vor allem im Interesse der Studierenden -, denn die BLK-Förderung sei eine Anschubfinanzierung für ein Studienangebot, das die Hochschulen dauerhaft vorzuhalten zugesagt haben.

2. Im Hinblick auf die bisher nicht verbrauchten Mittel sollten die Hochschulen prüfen, ob diese noch zu Gunsten des Studienganges eingesetzt werden können, z.B. um bereits bestehende Ansatzpunkte in den Hochschulen zu unterstützen und für die Studienangebote nutzbar zu machen, bzw. die dauerhafte Etablierung zu sichern. Eine Übertragung der Mittel bei Auslaufen des Programms zum 31. 12. 2003 sei aus haushaltsrechtlichen Gründen nur bis maximal 3/2004 möglich. Nicht verbrauchte Mittel müssten dann zurückgegeben werden.
Diskussion
Obwohl in Details kontrovers, sind sich die Anwesenden in der Diskussion im Grundsatz einig darüber, dass ein weiterer Einsatz der vorhandenen Mittel zielgerichtet (immer mit Blick auf Gender / Gleichstellung) nach definierten Kriterien erfolgen sollte. Dabei sei intensiv über Prioritätensetzungen nachzudenken. Zu verhindern sei auch, dass aus dieser Situation eine Konkurrenz der Hochschulen erwachse, die in keiner Weise hilfreich wäre. Sinnvoll ist vor diesem Hintergrund die Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts, was weder auf die Schnelle im Rahmen der Sitzung noch ohne detaillierte Betrachtung der jeweiligen hochschulischen Situation geschehen könne. Angemerkt wird auch, dass Hochschulen, die bisher noch keinerlei Programm-Mittel erhalten und auch kein eigenes systematisches Studienangebot entwickelt haben, nicht dadurch übervorteilt werden dürfen, dass vorhandene Mittel ggf. hochschulübergreifend verteilt werden; es sei legitim, Mittel „für sich“ verwenden zu wollen.
Hinsichtlich einer Priorisierung von Handlungs- und Finanzierungsalternativen werden vorrangig drei genannt:
1 Sicherstellung oder Neuschaffung von Stellen im Bereich von Lehre und Forschung (Juniorprof., BAT II), ggf. durch Vor- bzw. Anschubfinanzierung;
2 Sicherstellung eines stabilen Lehrangebots im Rahmen des Pflichtprogramms der bestehenden Studiengänge (Vertretungsprofessuren, Lehraufträge);
3 Sicherstellung der hochschulübergreifenden Klammer durch Weiterfinanzierung der Planerin-Stelle.
Beratungsbedarf besteht in der Frage, ob und wie diese Ziele erreicht werden können, d.h. auch, ob Programm-Mittel über 3/2004 hinaus „gestreckt“ werden können. Hier besteht noch Unklarheit. Bei der Diskussion sei im übrigen immer auch der derzeitige hochschulpolitische Rahmen („Strukturdebatte“!!!) mit zu reflektieren und systematisch in alle Überlegungen mit einzubeziehen – möglichst nicht unter Zeitdruck!

Nach Bericht und Diskussion werden die Berichte aus den Hochschulen wieder aufgenommen.
Uni HH – Queer-Professur
Die Queer-Professur wird im Sommer-Semester von Frau Engel vertreten. Damit können Teile des Pflichtangebots des universitären Studiengangs erstmalig angeboten werden. Die Universitäts-VertreterInnen plädieren dafür, Programm-Mittel zur Vorfinanzierung einer neuen Stelle zu verwenden, insb. um die wichtige Funktion für den Studiengang zu erhalten.
GA und universitäre Beiratsmitglieder treffen sich am 19.5., 14-16 Uhr, in Raum 416, Moorweidenstr. 18, zur Diskussion von Handlungsalternativen für die Universität.
HAW
Die HAW ist derzeit stark im Master der HWP engagiert, legt aber keinen eigenen Studiengang o.ä. auf. Frau Koller-Tejeiro sieht für die HAW jedoch durchaus Möglichkeiten der Implementation von Gender Studies auch in „härteren“ Fächern. So haben Diskussionen innerhalb der HAW ergeben, dass eine Ansiedelung von wiss. Mitarbeiterinnen-Stellen etwa im Bereich Elektrotechnik/ Informatik sinnvoll und denkbar sei, ebenso im Fachbereich Fahrzeugbau. Eine Implementation in diesen Bereichen sei auch insofern sinnvoll, weil es hier durchaus auch einschlägige Nachfragen aus der Industrie gibt. Auch gäbe es in diesem Bereich starke Vernetzungsmöglichkeiten mit TUHH und Uni HH. Frau Koller-Tejeiro würde daher innerhalb der HAW die Möglichkeit von Anschubfinanzierungen aus Programm-Mitteln sondieren.
HfbK
In der HfbK ist nach Auskunft von Frau Janssen die Ausschreibung einer Professur für Kunstgeschichte und Gender Studies soeben erfolgt. Nun sei innerhalb der Hochschule abzuklären, wie weiter verfahren wird.
Am Ende der Diskussion fassen die Anwesenden die Ergebnisse in folgenden Wünschen zusammen:
1) maximal mögliche Verlängerung der Planerin-Stelle
2) unbedingte Finanzierung von Vertretungsprofessuren (ggf. mehrere)
3) geeignete Maßnahmen zur Absicherung der laufenden Studiengänge auflegen
4) Nutzung aller Möglichkeiten zur Anschubfinanzierung
5) Verwendung der Mittel für Lehraufträge zur Absicherung des Programms
Das weitere Vorgehen wird wie folgt verabredet:
1. Die Hochschulen bilden aus ihren Reihen Arbeitsgruppen, die hochschulinterne Beiträge zur Absicherung des Programms entwickeln. Verantwortlich benannt werden: Uni - Frau Pieper oder Vertretung; HWP - Frau Raasch oder Frau Bittscheidt; HAW - Frau Koller-Tejeiro; HfbK - Frau Janssen; EV. FH - Frau Rose; TUHH - Frau Winker.
2. Die erarbeiteten Beiträge werden auf dem Workshop am 28.6. zur Diskussion gestellt und abgestimmt. Entsprechend ist das Programm des Workshops zu modifizieren.



TOP 5 Workshop-Planung
Im Rahmen des Workshops ist eine Arbeitseinheit von ca. 2-3 Stunden vorgesehen. Vorschläge für Arbeitsgruppen sind bisher
3 Technoscience (Interesse von Frau Winker, Frau Götschel, Frau Blunk: Inhalte, Curriculum, Vorgehen …)
4 Gendertheorien – Männerforschung (Interesse von Frau Raasch im Rahmen des Master-Programms: Inhalte, Themen, Abgrenzungen/Kriterienfindung …) Herr Micheler erklärt sich hier zur Mitarbeit bereit.
Eine weitere Arbeitsgruppe ist möglich.
Weitere Aufgabe im Rahmen des Workshops soll die Konstituierung der neuen Gemeinsamen Kommissioin sein. Allerdings ist der aktualisierte Kooperationsvertrag noch nicht unterzeichnet. Dies sollte in den nächsten Wochen - möglichst im Umlaufverfahren – geschehen.

TOP 6 Verschiedenes
Herr Hossmann berichtet, dass in den letzten Monaten eine Reihe von Schreiben und E-Mails bei der BWF eingegangen sind, die die gegenwärtige Praxis der Frauenförderung im Hochschulbereich kritisieren. Frau Löschper ergänzt, dass sie sich intensiv mit diesen – mutmaßlich meist fingierten – Schreiben befasst habe; ihrer Ansicht handle es sich um eine keineswegs wirkungslose Kampagne, deren Ursprung uneindeutig sei. Auch gebe es nach ihrer Kenntnis derzeit Bestrebungen, den Passus zur Frauenförderung aus dem Hochschulgesetz zu kippen.




Gez. Spirgatis

15.5.2003


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der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK)

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Kontakt/Contact mailto: Ute Janssen
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