Filmprogramm KonsumentenKino
"We Only Move When Something Changes"
Vorab:
Das Ganze unter starkem Vorbehalt und mit der HoffnXXXX, daß sich durch andere Aktivitäten ein KonsumentenKino erübrigen könnte, bestenfalls.
Trotzdem eine Liste ganz interessanter Filme, die es zu sehen lohnt!
gruß o.
Vorschläge für ein Filmbegleitprogramm zur Intensivwoche 19.09. - 30.09.2007:
Aus Anlass der Eröffnungsfeier der Hochschule für bildende Künste Hamburg am 28. April 1970 hält Herr Direktor Freiherr von Buttlar um 11.00 Uhr in der Aula der Hochschule eine Eröffnungsrede.
D, 20 min., 1970
Regie: Günter Westphal
Grow or Go - Die Architekten des Global Village
D, 2003, 58 min.
Regie: Marc Bauder
Diana, Steffi, Thomas und Marc-Philipp sind Absolventen einer privaten Wirtschaftshochschule, so genannte „High Potentials“. Mit 24 Jahren sind sie jünger als durchschnittliche Studienabgänger, wissen jedoch seit ihrer Kindheit, was Ehrgeiz und Disziplin bedeuten – und sehr genau, was sie wollen: einen Job in einer der weltweit führenden Unternehmensberatungen. Wer sich innerhalb des extrem selektiven Rekrutierungsverfahrens behaupten kann, dem winken Anfangsgehälter um die 60.000 Euro. Doch ein Bekenntnis zur Leistungsgesellschaft und der weitgehende Verzicht auf ein Privatleben sind noch keine Garantie für eine Karriere in dieser Branche. Wer wirklich weiterkommen will, muss das Motto „grow or go“ zu seiner Lebensphilosophie machen und permanent die Fähigkeit zur unbedingten Selbstkritik beweisen.
Ausschnitt: http://www.bauderfilm.de/gog_Filmausschnitt.html
La Commune
DV, 345 Min., Peter Watkins, 1999
Peter Watkins knapp 6-stündiger Film über die Tage Pariser Commune 1871 beruht auf einjährigen Recherchen, zum Teil selbst geschriebenen Dialogen und der eigenen politischen Praxis der über 200 beteiligten Laien und SchauspielerInnen. Zusätzlich werden zwei anachronistische Fernsehsender in die Handlung eingeführt: das staatstragende Versailles TV und das selbstorganisierte Kommune-Fernsehen und damit die Möglichkeit einer Alternative zur totalitären „Monoform“ der Medien verhandelt. Watkins Geschichtskonzept verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es geht darum, wie sich Prinzipien der Selbstorganisation und Kollektivität - genauso wie die Widersprüchlichkeiten der Kommune - angemessen repräsentieren lassen. Der Pariser Aufstand wird nicht als die Geschichte seines Scheiterns gezeigt, sondern als Beginn einer Reflexion. So bezieht sich La Commune z.B. über die Figuren algerischer Kommunarden auf den Maghreb und lenkt damit den Blick auf die gleichzeitig mit der Pariser Commune stattgefundenen Berber-Aufstände und auf heutige Migrationen.
Text zum Film:
http://eipcp.net/transversal/1003/poeschl/de
Lehrer im Wandel
BRD 1962/63. Produktion: Alexander Kluge. Regie, Buch: Alexander Kluge, Karen Kluge. Kamera: Alfred Tichawsky. Ton: Hans-Jörg Wicha. Schnitt: Alexander Kluge.
Format: 35 mm, schwarz-weiß, 11 Min.
Lehrer im Wandel ein kurzer Abriss der Geschichte des Lehrerstandes von der Antike bis heute.
Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos
BRD 1967. Produktion: Kairos-Film. Regie, Buch: Alexander Kluge.
schwarz-weiß mit Farbteilen, 103 Min.
Die Zirkusdirektorin Leni Peickert will in DIE ARTISTEN IN DER ZIRKUSKUPPEL: RATLOS ihre Idee eines Reformzirkus verwirklichen. Sie nimmt sich vor, die Möglichkeiten der Literatur mit der Kunstfertigkeit des Zirkus zu verbinden. Den Höchstleistungen, die im Zirkus vorgeführt werden, will sie einen Sinn mitteilen. Schon vor der Premiere wird ihr aber an den Reaktionen ihrer Mitarbeiter klar, dass ihr Reformzirkus abstrakt bleibt. Um die Utopie, an die sie glaubt, nicht zu gefährden, sagt sie die Premiere ab. Sie sagt: die Utopie wird immer besser, während wir auf sie warten. Der Reformzirkus ist kein Zirkus, der ist, sondern: der sich ereignet. Seine Schwierigkeit, sich selber zu formulieren, zu definieren, ist eben dies: die Definition würde ihn wieder in eine Ästhetik pressen, in eine Form, und würde ihn wieder abschließen, konservieren wie den herkömmlichen Zirkus, wie die bis gestern und heute klassisch-konservative Kunst. Oder anders gesagt: die realisierte Utopie ist schon wieder reaktionär.
The Trap: What Happened to Our Dream of Freedom
R: Adam Curtis, GB, 2007 , 3 x 60 min.
Part 1 - Fuck You Buddy
Part 2 - The Lonely Robot
Part 3 - We Will Force You to Be Free
Ankündigungstext und interessanter Kommentar zum Film:
http://bootlab.org/index.php?events/200704082000
Das ist erst der Anfang - Der Kampf geht weiter
BRD/Frankreich 1969, 45', s/w
Claudia von Alemann
Dokumentation über 1968 in Paris.
http://de.wikipedia.org/wiki/Claudia_von_Alemann
High School
75min,USA (1968)
Regie: Frederick Wiseman
Das Porträt der Northeast High School in Philadelphia zeigt Wiseman als harten Kritiker institutioneller Einfältigkeit und Destruktivität. Vor dem Hintergrund der 68er-Revolte und des Vietnamkriegs zeigt Wiseman die Schule als ideologisches Bollwerk und dunkles Herz der Nation.
http://www.zipporah.com/films/21
Die Bewerbung
D, 1997, 58 min
Regie: Harun Farocki
Im Sommer 1996 filmte Harun Farocki Bewerbungs-Übungen, Kurse, in denen man lernt, wie man sich für eine Anstellung bewerben soll. Die Kamera ist dabei, wenn Dauerarbeitslose und Topmanager üben, sich ins rechte Licht zu setzen: dem Arbeitgeber direkt in die Augen sehen. Als Frau nicht mit offenen Haaren in ein Gespräch gehen. Die Probanden in Farockis Film ringen um Anpassung und Selbstwertgefühl. Wer sich bewirbt, sagt Farocki, der unterwirft sich gleichzeitig, und so teilt sich hier etwas über gesellschaftliche Normen mit, das sonst kaum zu greifen ist. Der Film dokumentiert den Trainingsprozess, die Konditionierung des gewinnversprechenden Einsatzes von Körper und Sprache. Ein Idealverhalten wird trainiert: Funktionieren nach Schema F, Verhaltensmuster als Überlebensstrategien im alltäglichen Wettkampf.
http://www.farocki-film.de/
After Effect
DE 2006, 80 min./Digibeta PAL/OF
Regie: Stephan Geene
Eine Liebesgeschichte, die auf der Stelle tritt. und das irgendwo zwischen Kunst, kulturellem Kapital, Marketing.
http://www.bbooks.de/aftereffect/
Kommentar zum Film von Dietrich Kuhlbrodt:
http://www.taz.de/digitaz/2007/07/14/a0245.1/text
Erwerbslose kochen für Erwerbslose
D, 1932, 9 min.
Drehbuch, Regie und Kamera: Ella Bergmann-Michel
im Auftrag des Vereins der Erwerbslosenküchen Frankfurt
Im Frühjahr 1932 wandte sich der Verein der Frankfurter Erwerbslosen-Küchen mit einer Bitte um einen kurzen Werbe-Film an verschiedene Filmgesellschaften. Hierüber berichtete die Frankfurter Volksstimme im Sept. 1932: "Es ist interessant, dass grosse Filmgesellschaften die Herstellung eines derartigen Bildstreifens wie den der Erwerbslosen-Küchen ablehnten, da schon die Kosten allein für den Lampenpark als zu hoch bezeichnet wurden. Frau Bergmann-Michel musste deshalb den Film auf eigene Faust trotz grosser Schwierigkeiten mit den geringsten Mitteln herstellen. Die schon so oft totgesagte Avantgarde des Films, die hier in Frankfurt in der dem 'bund das neue frankfurt' angeschlossenen Filmliga wirkt, hat mit der Lösung dieser aktuellen Aufgabe erneut ihre Existenzberechtigung erwiesen." Mit drei 1000 Watt-Lampen im Rucksack und dem kleinen Kinamo, dessen Negativfilm ich in den Kassetten in dunklen Kellern oder Fotogeschäften sofern sie überhaupt greifbar waren einlegte, hatte ich es geschafft. Aufzeichnungen als Resultat aus Beobachtungen in 28 Küchen, wo Erwerbslose 10.000 Ltr. Essen für Erwerbslose ausgaben, dienten als Unterlage für das Thema des Werbefilms, dessen Aufgabe es war überzeugend die Bitte um weitere Beiträge darzustellen. Der Film lief im Beiprogramm der Lichtspieltheater und als Freiluft-Film abends an der Hauptwache unter dem dortigen Schillerdenkmal. Einnahmen je Abend über 600 R.M.
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- Trimesterwoche last edited on 17 September 2007 at 4:25 pm by e177235116.adsl.alicedsl.de