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Artistiken der konversationellen Netzkunst

Autor: Sascha Büttner, Matthias Weiss, et al.


hallo sascha, hallo matthias
seid ihr da??
wir haben noch nicht angefangen
hallo! ich bin da!
matthias raucht noch ... ist also auch gleich da.
Hallo ist das jemand?

ein jemand ist sascha. ich. also.
Hier ist Tatjana aus der bremer Kunsthalle
zum einstieg


Die Artistik versucht nicht, dem Konversant, der Konversantin, den Inhalt nahezubringen, sondern ist nur für sich selbst verständlich.
Antje und Kurd sind auch in der Nähe.
Was für ein Satz!!!!
Die Artisten sind sich selbst genug?
ausgeraucht... schreibt der Matthias
Die Artisten haben sich in der niedersächsischen Tiefebene verlaufen und werden nie nach Bremen finden?
Ohhm, der Sascha schraubt!
nein, die artistik.
Jetzt sind die Adern ganz verengt.

nur die artistik ist sich selbst genug.
Und wo bleiben wir Konversanten?
Uploaded Image: closed.gif
Geht denn Artistik mit vereengten Adern, wie fließt denn das Blut?
Wir hier in Bremen können leider die Bilder nicht sehen!

Was hätten wir denn sehen können?
in der geschlossenen artistik, die von "content-providern" äusserst geschickt vermarktet und userfreundlich angedient werden, ist lediglich das möglich, was maschine/software erlaubt/ermöglicht.
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Das ist wahr und auch wieder nicht: denn oft gibt es Lücken die einen Hauch von künstlerischer Freiheit durchlassen!

das bild zeigt mensch-maschine-netz-maschine-mensch konversation.
Bilder sind in Leipzig schön zu sehen. Und zu den userfreundlichen: Die Bedingungen von Artistiken auf der Basis des Maschinellen sind immer schon von den Normierungen aller Programmierer abhängig. Was wäre denn, wenn Künstler diese technologische Infrastruktur programmiert hätten?
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dann könnten sie das tun, was sie fähig sind zu tun.

Uploaded Image: open.jpg
in der kommunikation mensch/maschine gibt es keine "lücken". es gibt bugs bzw. beta-phasen, die dazu dienen, die software/maschine zu perfektionieren. insofern wird die "künstlerische freiheit genutzt, die kommunikation zu perfektionieren. konversation ist das nicht.
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Was unterscheidet sie denn von Informatikern?
beispiele offener netzartistik:
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Das ist wohl wahr. Vielleicht ist diese "was wäre wenn"-Frage auch nicht sonderlich weiterführend. Dann schon eher die Frage, ob bedingungen nicht die Bedingung von Konversation überhaupt ist. Und derer gibt's ne Menge.
Was ist denn Konversation?
wer fragt, führt. aber wir möchten ja konversation betreiben. also gebe ich die frage zurück an den/die fragestellerin: was ist denn konversation?
Sollen wir eigentlich noch mal die Produktionsbedingungen anschreiben?
Was ist denn snowflake-battle?
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das snowflake-battle war eine veranstaltung in amsterdam, zu der 3 gruppen (weimar und andere orte) eingeladen waren, teilzunehmen. diese 3 gruppen schickten audio/video-signale via web nach amsterdam. dort wurde das auf drei leinwände projiziert. so gab es 4 orte, an denen menschen beisamen waren und miteinander artistiken zelebrierten.
Reges Gemurmel: Kurd führt gerade Menschen durch die Ausstellung.
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echte menschen? oder replikanten?
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Echte Bremer!
stadtmusikanten. alles stadtmusikanten.

zurück zu artistiken. mich bewegt die frage nach artistiken. wie, unter welchen bedingungen, ist was möglich. vor allem eine künstlerische weiterentwicklung (der eigenen).
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Snowflake klingt gut! Warum battle? Das klingt ja nach Wettbewerb.
Da gibt es ja diese uralte (auf die Netzzeit bezogen) Vorurteilsstruktur, dass Netzkunst eigentlich unmöglich Kunst sein kann, da sie nicht vermarktbar ist, prozessual ist, keine Produkte erzeugt und aufgrund der Netzdynmaik ohnehin schnell veraltet und von der Technik asbhängig ist. Ich denke aber, dass diese Vorurteile getrost vergessen werden können.
ich denke, daß nur im zweiten beispiel (offen), eine totale ausschöpfung/abschöpfung künstlerischer möglichkeiten, die sich jenseit von "lücken" oder "bugs" bewegt, ermöglicht. also etwas wichtiges: nämlich den künstlerischen duktus.
Duktus heiß aber Handschrift. Ich würde eher von produktiver Aneignung sprechen.
ich meine aber sehr wohl duktus. und zwar genau im grünen sinne. denn der/die netzkünstlerin kann sehr wohl, und das steht ja auch an, eine handschrift entwickeln.


hier etwas zum schmunzeln:
http://www.youtube.com/watch?v=bhJgHlJo510.
Bezüglich der Möglichkeit eines Duktus in der Netzkunst gebe ich Dir selbstverständlich Recht. Das ist von Anfang an meines Erachtens offensichtlich. Dennoch gilt natürlich ebenso, dass die Bedingungen für prozessual arbeitende KünstlerInnen nicht gerade rosig sind. Sprechen wir auch über diesen Aspekt des Prekären?
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heute und hier?
Können wir hier leider nicht...
???
???
Künstlerische Entwicklung passiert doch im Reinen an den materiellen Möglichkeiten und den Gegenübern.

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Also schärfen wir: Produktive Aneignung von Technologien sind Voraussetzung für gelingende künstlerische Konversation.
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Wobei Aneignung etwas anderes meint, als das Lesen von Handbüchern und befolgen der RTFMs.
Im Rahmen der Dialektik versteht man unter dem Prozess der Aneignung die bewusste Gestaltung der menschlichen Lebensbedingungen.
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Als Übersetzung des buddhistischen Wortes Upadana ist Aneignung oder Anhaftung ein Festklammern (etwa an der Illusion des Ich) und stellt so als Gruppe von Daseinsfaktoren einen Ursachenzusammenhang für das Leid (dukkha) dar.
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Nun kommen wir ethischen Fragestellungen sehr nahe.

bei uns hakt die technik
Das klingt negativ. Woher stammt das Zitat?
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mir ist ja das situationistische "zweckentfremden", verstanden als fortführung des "aneignens" sehr lieb.
zitate: http://de.wikipedia.org/wiki/Aneignung_(Philosophie)
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hier verschwindet gerade der andere Mensch hinter der bockigen Technik!
Zweckentfremden gefällt mir auch. Ich erinnere mich an die früheren Serverfestivaldebatten, in denen ich häufiger von "produktivem Missbrauch" gesprochen habe. Da finde ich den Begriff des Zweckentfremdens sehr vielsagend.
immer hin ein mensch!
:-))
zumal die zweckentfremdung nicht nur das "künstlerische" sondern immer auch seine (produktions)umgebung beinhaltet.
http://www.laanix.de/thema_zu_kopieren-und-zweckentfremden-einiger-module_3950.html
Zweckentfremden setzt Verstehen voraus, oder?
wir würden - wenn die technik es zulässt - uns gerne über künstlerische Seiten der Konversation unterhalten
„Mit der Automation, die der fortgeschrittenste Bereich der modernen Industrie und zugleich das Modell ist, in dem sich deren Praxis vollkommen zusammenfaßt, muß die Warenwelt den folgenden Widerspruch überwinden: die technische Instrumentierung, die objektiv die Arbeit abschafft, muß gleichzeitig die Arbeit als Ware und als einzigen Geburtsort der Ware erhalten. Damit die Automation oder jede andere weniger extreme Form der Produktivitätssteigerung der Arbeit, die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit wirklich nicht verkürzt, müssen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Tertiärsektor, die Dienstleistungen sind das ungeheure Ausdehnungsfeld für die Etappenlinien der Distributions- und Lobpreisungsarmee der heutigen Waren; gerade in der Künstlichkeit der Bedürfnisse nach solchen Waren findet diese Mobilisierung von Ergänzungskräften glücklich die Notwendigkeit einer solchen Organisation der Nachhut-Arbeit vor.“ (Guy Debord in „Die Gesellschaft des Spektakels“)
http://de.wikipedia.org/wiki/Situationismus
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was tun, da die technik es nicht zulässt?
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künstlerische seiten der konversation = artistiken?

das kann ja alles stimmem

ja, auf jeden Fall!
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Muss eine künstlerische Konversation gelingen, um artistisch zu sein?
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fundstück: "Eine Geisha muss auch geübt in Konversation und eine perfekte Sängerin, Tänzerin und Gastgeberin sein und die Teezeremonie beherrschen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Geisha

als Artistiken wären denkbar:
Ist künstlerische Konversation diskursiv?
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das wären artistiken im geschlossenen netzkunst-habitus?

rhetorische Stilqualitäten
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künstlerische Konversation ist niemal diskursiv

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doch.
Geschieht Konversation absichtlich, muss sie dennoch nicht unbedingt diksursiv sein. Es sei denn, dass das dis currere wörtlich zu nehmen ist.
Sie verfolgt doch keine Absicht!
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... dass konversationelle Artistiken Temporalisation und Mittelbarkeit zeitigt "Lektüre also immer auch Intervention - mit Derrida: "Messianisches ohne Messianismus" - bedeutet.
Absichtlich geschieht sie schon, nicht zufällig.
Ich habe das mit Derrida nicht verstanden...
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konversation verfolgt die absicht, eine idee, einen gedanken, ein spiel zu spielen, mitzuteilen, zu gehör zu bringen. wäre dem nicht so, könnte der konversant träumen und im bette liegen bleiben. er würde sich in keinem falle in eine runde mit anderen konversanten begeben.
Ihr Lieben unsere Zeit in Bremen ist um. Winke, Winke! War nett mit Euch!
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bussie :-))
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Bis bald. Vielleicht erreichen wir heute noch Bremen :-))
http://swiki.hfbk-hamburg.de:8888/Netzkunstaffairen/65


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