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Kybernetik. Lernmaschinen. Vernetzen subjektiver Räume.



Autor: Margit Rosen, Kurd Alsleben, Antje Eske
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16. Oktober 2006
Der Film ”Die Werkfalle”
von Jonas Alsleben und Carl-John Hoffmann, der ein Teil dieser Exemplifikation der Kunsthalle Bremen sein wird, ist geschnitten, wir haben ihn soeben gesehen - Margit Rosen erscheint darin gleich am Anfang.

Helmar Frank, den man in der hier anlaufenden Affaire feiern möchte, gibt in dem Film beiläufig auffällige Interpretationen der 3. und 4. Stufe Seiner ‘Vier Sufen der Kybernetik‘ von 1964. Diese nehmen Abstand vom einschlägigen Common Sense.
Kurd Alsleben

Margit Rosen

Den Menschen optimieren zu können in seinen Fähigkeiten zu kommunizieren, zu lernen und zu arbeiten, war eine
der großen Hoffnungen der Kybernetik der 1960er Jahre.
Die Kybernetik als Wissenschaft von der „Aufnahme, Verarbeitung und raum-zeitlichen Übertragung von Informationen in oder zwischen Systemen“ (Helmar Frank) und ersuchte daher zunächst die Bedingungen von Kommunikation, zwischen Menschen und Maschinen.

Ausgangspunkt der Kunstaffaire „ Kybernetik, Lehrmaschinen, Vernetzen subjektiver Räume“ sind zwei historische kybernetische Experimente: die maschinenvermittelte Kommunikation durch „Lehrmaschinen“ und die Neugestaltung der täglichen Kommunikation durch Großraumbüros. Wie formen Maschinen und die Räume, in denen wir uns bewegen unsere Konversationen und damit die Konstruktion unserer Wirklichkeiten?

Der Untersuchung und Neugestaltung der räumlichen Bedingungen von Kommunikation widmete sich Kurd Alsleben ab Ende der 1950er Jahre als Mitarbeiter des „Organisationsbüros Schnelle“, in Quickborn. Das Büro setzte in jenen Jahren Maßstäbe in der „kybernetischen“ Planung von Großraumbüros. Alsleben entwickelte die „Bürolandschaft“, beschrieb und analysierte die Veränderung menschlicher Kommunikation durch Veränderungen im Büroraum: „Neue Umgangsformen, neue Verhaltensweisen werden für die neue Umwelt entstehen. Es scheint z. B. [im Großraumbüro] schon jetzt als höflich zu gelten, nicht jeden Bekannten, den man sieht, mit Handschlag zu begrüßen.“ (Kurd Alsleben, Beobachtungen im Großraum, 1961).

Eng verbunden mit dem Organisationsbüro Schnelle, das in der Verbreitung kybernetischen Denkens in Deutschland durch seinen Verlag eine zentrale Rolle spielte, war Helmar Frank, einer der führenden Forscher im Bereich der Lehrmaschinen in den 1960er Jahren. So zeigt die Ausstellung in Bremen Attrappen der Lehrmaschine Geromat (1964), die es den Lernenden ermöglichten sich auszutauschen und zu solidarisieren: eine Experimentalanordnung menschlichen Wahrnehmens und Verhaltens. Gordon Pask, der englische Pionier der „selbst-lernenden“ Lehrmaschine, betrachtete die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine als „Konversation“ zwischen zwei Systemen: ein kontinuierliches abgleichen und anpassen dessen, was sie jeweils für die Wirklichkeit halten.

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