Laikologie ist die Lehre vom Laientum. In kirchlichem Sinn wird unterschieden zwischen dem Geweihten und den Laien: dem Amt des Priesters und der Gemeinde der Glaeubigen, dem gebenden Hirten und der empfangenden Herde. ´. Im zeitgenoessischen und uebertragenen Sinne unterscheidet man den Laien und den Experten, bezogen auf einen Fachbereich, eine Institution. Natuerlich kann ein Mensch in X Laie und in Y Experte sein und umgekehrt. Experte, Amtsinhaber, wird jemand per faktischer oder virtueller Deklaration ('Weihe') seitens der Institution. ´. Laie ist jemand durch freiwilliges Einvernehmen, oder durch Uebermacht der betreffenden Institution notgedrungen (gradueller Uebergang). ´. Eberhard Schnelle erkannte die entscheidende Superposition, bei der weder der unfreiwillige Zwang noch das freiwillige Mandatieren der betreffenden Institution bzw. eines ihrer Experten besteht. Eberhard nannte diese Position den » N i ch t l a i e n «. Sie steht in der Tradition der Unmittelbarkeit des cusanischen »idiota«, der ungelehrten Apostel ect.q5q3 ´. In Netzkunst oder ->Conversationskunst gibt es keinen laikalen Empfaenger: an die Stelle der gaengigen Figuration Laie / Kuenstler treten Nichtlaien und 'Nichtexperten' ('Nichtexperten' koennen gleichfalls als Nichtlaien begriffen werden). ->Gegenseitigkeit ->artes conversationis, artes operis ´. Link: Der Amateur ist Laie, er bemueht sich durch Machen um die Kunst. Der Dilettant ist ebenfalls Laie und urspruenglich ein Adliger o.ae., der mittels bestimmten Kunstmachens die in seinen Kreisen angesehene Verhaltensform der Muehelosigkeit zu praesentieren suchte. q1 ´ Alsleben, Kurd und Klaus Dufke, Antje Eske, Detlev Fischer, Jutta Hercher, Heiko Idensen, Matthias Krohn, Gesine Krueger, Matthias Lehnhardt, Achim Lipp, Cord Passow, Bettina Sefkow: Laikalität in der Datenkunst. In: Hypersystemkonzepte in Medien und kultureller Produktion, Hyperkult II. Universitaet Lueneburg, 1992 |
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