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Felix aestheticus




Felix aestheticus [plur. -ces/-i] "Glücklicher Künstler". Aesthetici sind für Alexander Gottlieb Baumgarten Künstler, Ästhetiker auch andere ausdrücklich sinnlich verarbeitende Personen. Derzeit beinhaltet der Begriff weniger Personen als ästhetisches Verhalten und deren Ideen.:

1- Flüchtigkeit
2- Deutlichkeit der Dinge bei entspannter Aufmerksamkeit.

Flüchtigkeit (1-) ist für aesthetici nicht besonders negativ besetzt: da gibt es den flüchtigen Blick, der tiefen Eindruck macht und vielleicht Jahrzehnte oder ein Leben lang überdauert, oder das bewährte Phänomen des ersten Eindrucks als besten oder die hoch angesehene Sprezzatura u.a. Die Ästhetik hat mit felix aestheticus dafür eine Kategorie.
Die Netzkunst ist per elektronischer Technik auffällig flüchtig – vergleichbar der Mündlichkeit {%Emblem}. {%Flowaesthetic}

Der andere Begriffsinhalt (2-) ist die entspannte Aufmerksamkeit, nachlässiges Achtgeben des ganzen Menschen, Lust auf etwas haben oder keine, sensible Beweglichkeit und Offenheit, wodurch die Dinge Lebhaftigkeit, Klarheit und Deutlichkeit gewinnen.

Link: Alexander Gottlieb Baumgarten (1714-1762) lehrte in Frankfurt an der Oder. Er begründet die philosophische Ästhetik: »Eine vollkommene sinnliche Rede ist ein Gedicht«. In seiner dreigliedrigen "Aesthetica" (nur der 1. Teil ist ausgeführt) 1. Heuristik, 2. Methodenlehre, 3. Semiotik, beschreibt er sinnliche Erkenntnis nicht als niedere Stufe der Erkenntnis. Erkenntnis und Darstellung entwickelt Baumgarten ungetrennt, und insofern bietet sie artistische Begriffe. Schweizer schreibt: »Auf dieser Stufe der Reflexion steht nicht nur die Erkenntnisbedeutung des Ästhetischen, die "Wahrheit" der "cognitio sensitiva", sondern auch die Bezogenheit aller ästhetischen Aktivität auf die Gemeinschaft und damit auf Begegnung, Mitteilung, Gespräch in Frage.« q3

Link: Ich selbst verstehe Netzkunst nicht als Erkenntnis, sondern als menschlichen Umgang. {%homöopatisch %Flash}

K. Alsleben

q1 Franke, Ursula (1972): Kunst als Erkenntnis. Die Rolle der Sinnlichkeit in der Ästhetik des Alexander Gottlieb Baumgarten. Steiner, Wiesbaden
q2 Meier, Georg Friedrich (1757): Versuch einer allgemeinen Auslegungskunst. Halle. Jetzt: Stern, Düsseldorf 1965
q3 Schweizer, Hans Rudolf (1973): Ästhetik als Philosophie der sinnlichen Erkenntnis. Eine Interpretation der »Aesthetica« a.g. Baumgartens mit teilweiser Wiedergegabe des lateinischen Textes und deutscher Übersetzung. Schwabe, Stuttgart 1973


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