Schlagfertigkeit Schlagfertigkeit ist nicht nur die eine treffende Pointe, die jede Erwiderung überflüssig macht, sondern eine lebenslange Praxis, die viel Geduld und Übung erfordert. Nicht nur darin ähnelt diese Kunstfertigkeit der Kampfkunst. Das Gespräch selbst kann einem körperlichen Kampf gleichen. Angriffe und Paraden fliegen hin und her, Ausweichmanöver werden eingeleitet, und die Beteiligten können sich in neutrale Ecken zurückziehen. Wörter können ähnlich wie Schläge und Tritte verletzen. Bemerkungen können herabsetzen, kränken und das Gesamtbefinden verschlechtern. Ein Kampf ist aber nicht nur das simple Ringen auf Leben und Tod, er kann ein spielerisches Kräftemessen sein, wobei es darum geht, die Muskeln zu stärken, die Wahrnehmung und den Verstand zu schärfen und die eigenen Lebensgeister zu spüren. Auch kann im Kampf eine Gemeinschaft zwischen den Parteien erlebt werden, die durch die Konkurrenz um den "Sieg" erst erzeugt wird. Mit diesem Wissen wird der Kampf zum ernsten Spiel, in dem der Sieg nur eine relativ bedeutungslose Konstante ist. Ähnlich dazu kann ein Streitgepräch aus der puren Lust an der lebendigen Auseinandersetzung geführt werden und nicht aus dem Glauben an eine allgemeingültige Wahrheit. Die Meisterschaft in Schlagfertigkeit erfordert viel Kunstsinn, Übung, Humor und entspannte Gelassenheit. Dagegen sind Rechthaberei, Unbeweglichkeit und Humorlosigkeit der Feind der Schlagfertigkeit und jeden Gesprächs. |