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4. Treffen bei Sascha Büttner

«Disputatorium+Ausstellung Social_Software_Künste»
InnitiatorInnen Kurd Alsleben und Antje Eske
Bericht über das Zwischenspiel )4)
bei Sascha Büttner
im ‘7 Sinne‘ und im ‘Maldaner‘, Wiesbaden

15. und 16. März 2009
Wieder mal im ICE, Wetter mies - soweit ich seh.
Unser 4. Zwischenspiel: Wiesbaden heisst heut das Ziel.
Sascha und Konsorten wolln wir lauschen, uns über Social_Software austauschen.
Hören, wie man in Wiesbaden schwätzt, im Internet sozial vernetzt.
Ein Nachmittag im´7 Sinne´, gleich nach der Bahnfahrt gehts da hinne!
Bin schon gespannt, was sich ergibt; die Perspektive sich verschiebt,
und Grenzen sich erweitern, die Sinne sich erheitern.
Ob Ballast sich entleert und Wissen sich vermehrt.
Hinter mir, da sitzt ein Freak mit lauter Kopfhörer-Musik.
Der geht mir auf den Wecker! Ich will bloß kein Gemecker.
Verkrafts auf meine Weise, verhalte mich ganz leise
und schreibe ein Gedicht. - Hier endet der Bericht.




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Die Disputationen+www in kleinem Kreis in Wiesbaden bewegten sich um drei bis vier Themen:

1) ‘Social_Software‘, Sozial // Technik.
Auf das Wort ‘Software‘ im Titel ‘Social_Software_Künste‘ gab es schon zustimmende (konkreter als ‘Web 2.0‘) als auch fragende Reaktionen (Unterstrich als Bindestrich gelesen=> Software-Künste ?).

1.1) Kritisch wurde nach der konkreten Bedeutung des Sozialen im technischen Zusammenhang gefragt. Zur Zeit der Volkszählung gab es einen einhelligen Widerstand gegen das maschinelle Verarbeiten von sozialen Daten. Heute ist der verschwunden. (Ein Übergang in Italien wurde erwähnt).
1.2) MMK => +MMA. Eine andere zeitgenössische Entwicklung ist das Verschwinden des beherrschenden Paradigmas Mensch/Maschine-Kommunikation mit dem Auftauchen des Social Web. Mensch/Mensch-Austausch tritt (wie selbstverständlich) - auch als visávis - wieder ins Blickfeld.


2) ‘OsdgV - Das Wiesbaden Wiki‘, ‘Sprechen über Wiesbaden‘
Eine Abkürzung heisst ‘OsdgV‘ (ordnungssystem der guten verwandschaft). Seit 2005 werden im Wiki oder anderen Diensten und visávis, angeregt durch ‘Stadtrundgänge‘, offiziöse Austausche gepflegt.
http://osdgv.de/
http://osdgv.de/bin/view/Main/OsdgVNews0006
http://wtwwa.de/
‘Where The Wild Words Are (e.V.)‘ ist dabei.

2.1) Twittern ist durch die Austausch-Form, dass nur 140 alphanumerische Zeichen gegeben werden dürfen, charakterisiert. Warum sollte es literarisch nicht interessant sein. Viele Social-Web-Dienste haben Kontaktieren zum Inhalt und könnten von der Technik her austauschkünstlerische Dienste leisten.
http://twitter.com/paulinepauline
http://twitter.com/marketingprofi
http://twitter.com/osdgv
Weitere Netzadressen, mit denen wir uns mehr oder weniger auseinandergesetzt haben:
http://www.michael-giesecke.de/giesecke/menue/index_h.html
http://www.t-h-e-n-e-t.com/forum/
http://www.t-h-e-n-e-t.com/start_html.htm
http://www.thing.desk.nl/bilwet/AgenturBilwet/Medienarchiv/inhalt.html


3) (Zweiter Tag)
3.1) General-Auftritt. Dieser tritt erstmals ins Gesichtsfeld. Wir wissen darüber noch nichts Genaueres zu sagen. Aber unsere Aufgabe als Künstler ist nicht, die Social-Software-Scene zu erarbeiten °. Wir könnten uns von Ezra Pounds “ABC des Lesens“°° anregen lassen und mehrere orientierende Fälle von Social-Web-Diensten herausgreifen, die durch weiteres Studieren ihrer Möglichkeiten und ihres Gebrauchs, Künste zu fördern versprechen - mag dies in theoretischer oder technischer Hinsicht geschehen oder sei es, dass sie sich als künstlerisch erweisen.

3.2) Emanzipation. (Im Fortschreiten des Berichtens über die Zwischenspiele taucht der Wunsch auf, das eine oder andere Item ansatzweise auch über das hinaus, was war, auszuweiten ohne damit die Berichtsform verlassen zu wollen und in den Kommentar zu geraten.) Emanzipation, was ist das in einer Netzkunstaffaire konkret? Wir versuchen, in den Netzkunstaffairen Möglichkeiten zur Emanzipation vom Common Sense, der herrschenden Meinung, zu finden. So bedarf der konversationelle Umgang einer Problemhöhe, um nicht automatisch im circulus vitiosus des Vorgedachten zu versinken. Auch spielerische Umgangsformen haben sich für ein zwangloses Miteinander bewährt, weil sie dem Individuum leicht ermöglichen, sich unwillkürlich mit seinen Stärken und Schwächen zu zeigen, in der Hoffnung Resonanz zu finden. Grundsätzliche Motivation für den Austausch ist Anerkennung, weil sie gegen den Common Sense den Rücken stärkt. Eine verdienstvolle Rolle im zwischenmenschlichen Miteinander spielt das Komische, denn es „ist das einzige Werkzeug, womit Paradigmen relativiert, das vermeintlich Erhabene umgekehrt und die Ausstrahlung einer Macht ins rechte Licht gerückt werden kann“°°°. Bericht: Kurd Alsleben und Antje Eske

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° vgl. u.a. Ebersbach, Anja / Markus Glaser / Richard Heigl: Social Web. UVK UTB, Konstanz 2008
°° Pound, Ezra (1934): ABC des Lesens. München 1962. Pound wählte nach seiner Doxa, Texte aus, die er zu Lesen empfahl.
°°° Butzmann, Frieder: Musik im Grossen und Ganzen, Berlin 2008. Seite 149

Anmerkungen seitens Sascha Büttner:
Wenn technische Apparate oder Software (Binärer Code) in die Künste gerieten, dann zeigte sich oft, dass das „gegen den Strich bürsten“ eine geeignete Vorgehensweise ist (und war).
Fotografie ist dafür ein gutes Beispiel.
Web2.0-Anwednungen und sog. „Social-Software“ erlebt seine massenhafte Verbreitung dadurch, dass die Anwendung/Bedienung vereinfacht und die Problemhöhe maximal veringert wird.
Wikis ermöglichen eine erhebliche Problemhöhe, lassen sich gegen den Strich bürsten und in vielerlei Hinsicht formen (bis dahin, den Programmcode zu manipulieren). Deswegen sind Wikis (oft) nicht „erfolgreich“ (gemessen an der Zahl der teilnehmenden Personen).