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Archaische Periode


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Achsensystem I: Archaische Plastik (ca. 620 - 480 v. Chr.)

Missing File (/seminare/uploads/KG-Archaisch.jpg)Um 620 v.Chr. entstanden die ersten lebens- und überlebensgrossen Statuen von Jünglingen (Kouros [sprich: Kuros], Pl. Kouroi), meist als Weihebilder für einen dem Apollon heiligen Bezirk, auch als Grabbilder und als Darstellungen des Apollon selbst. Die fast mathematisch genauen Achsen und die Frontalität dieser Figuren sind kennzeichnend für das Kompositionsprinzip archaischer Plastik: Das Gesetz der strengen Form. Apollon ist der Gott des Masses und damit der Gott der geistigen Ordnung. Sinnbild solchen Masses und solcher Ordnung sind auch diese Jünglingsstatuen. Die strenge Einordnung aller Gelenkverbindungen in nur senkrechte und waagrechte Achsen betont die naturgegebene Symmetrie des menschlichen Körpers. In dieser "Grundstellung" äussert sich nicht so sehr Ruhe, als in sich geschlossene, versammelte Spannkraft, die zur Aktivität drängt. Die Abweichung von der strengen Symmetrie durch das um eine Fusslänge vorgesetzte linke Bein wird zum Ausdruck eines kaum verhaltenen Bewegungswillens, wird fast zur Darstellung eines Schrittes. Dieses I. Achsensystem liegt sämtlichen archaischen Weihefiguren bis zur Zeit der Perserkriege (bis 480) zugrunde.

Kouros

um 620 - 610 v. Chr.

Missing File (/seminare/uploads/KG-Kouros1.jpg)Typisches Beispiel einer strengarchaische Statue, die am Anfang der Geschichte der monumentalen Plastik in Griechenland steht. Der Aufbau des Körpers und des Gesichts ist von streng geometrischen Verhältnissen bestimmt: Das Gesicht ist hoch, steil-dreieckig. Die Augen beherrschen den ganzen oberen Teil des Gesichts. Das linke Bein ist vorgestellt, aber nicht im Knie abgewinkelt, der Fuss ruht auf dem Boden: Schreiten ist suggeriert, aber nicht dargestellt. Die Hände sind zur Faust geballt und an die Oberschenkel gepresst. Die Plastik wirkt nicht durch Aktion, sondern durch ihr Vorhandensein. Bewegung, Raum und Aktion wären nur dann wichtig, wenn individuelle Erscheinungen erfasst werden müssten. Der Kouros dagegen bleibt im Allgemeinen, Typischen und Zeitlosen. Die sog. Grossplastik hält im Allgemeinen fast 150 Jahre lang am Leittyp des Kouros fest, während sich Vasenmalerei und auch Kleinplastik wie Relief sehr viel unbefangener und vielgestaltiger entwickeln.

Kouros aus Anavyssos

um 520 v. Chr.

Missing File (/seminare/uploads/KG-Kouros2.jpg)Auf der Basisplatte steht folgendes Distichon: Halte vor diesem Male und beweine den Tod des Kroisos, den der wilde Ares in des Kampfes vorderster Linie sterben liess. Die Statue, die rund 100 Jahre jünger ist als der New Yorker Kouros auf dem vorhergehenden Bild, zeigt einerseits, wie sehr am Leitbild des Kouros für die Grossplastik festgehalten worden ist. Er reiht sich ohne Besonderheiten in die grosse Zahl der Kouroi ein. Und doch trennt ihn einiges vom New Yorker Kouros: Die Körperteile wirken natürlicher, der Rhythmus des Gesamtaufbaus ist sehr geschmeidig. Er kündigt bereits an, was in 40 Jahren erreicht sein wird: Die Darstellung des handelnden Menschen.

Die Peplos-Kore

540 - 530 v. Chr.

Missing File (/seminare/uploads/KG-Kore.jpg) Das weibliche Pendant zu den Kuroi sind die Koren. Sie wirken noch statischer als die Kouroi, da ihre Füsse eng beisammen stehen. Sie lassen dem Künstler Raum für Gewand-Studien, welche vielfältige zeichnerische und plastische Effekte möglich machen.(schlechtes Beispiel)

Relief vom Schatzhaus der Siphnier

526 - 524 v. Chr.

Missing File (/seminare/uploads/KG-Relief.jpg)Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Götterversammlung, die Götter sehen dem trojanischen Krieg zu. Dargestellt sind Aphrodite, Artemis und Apollon, links (z.T. verdeckt) Ares. Diese Darstellung - eine der ältesten Darstellung von Göttern überhaupt - folgt dem spätarchaischen Schema: Die ganze Götterversammlung, in deren Mittelpunkt Zeus steht, ist symmetrisch aufgebaut. Wir sehen einen Ausschnitt aus der linken Hälfte. Aphrodite und Artemis strecken ihre Arme nach Apollo aus, und Artemis berührt sogar sein Kinn: Das sind archaische Gesten für inständiges Bitten. Die beiden Göttinnen wollen offensichtlich auf die Geschicke Einfluss nehmen und bitten Apollo, auf Zeus einzuwirken.Mit seiner abrupte Zurückwendung sagt Apollo den beiden aber, dass Zeus allein die Entscheidung zukommt. Auch die Gruppe selbst ist in sich archaisch aufgebaut: Artemis hatte die Mitttelstellung inne, die betont wird durch die eng liegenden vertikalen Parallelfalten ihres Kleides, während die breiteren Faltenbahnen der Kleider von Apollo und Aphrodite auf diese Mitte ausgerichtet sind. Im Vergleich zu den Kouroi drückt das Relief eine Aktion aus, stellt eine Handlung und Bewegung dar. Die Figuren überschneiden sicht teilweise.

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