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Stadtkultur der Sumerer (Difference)

Stadtkultur der Sumerer

Ende des 4. Jahrtausends bildeten sich größere Städte, die für eine effektivere Bewässerung des Landes sorgten.
Die Städte wurden immer wohlhabender, Handwerk und Handel gewannen immer mehr
an Bedeutung. Die Siedlungen behielten ihre Selbständigkeit, ein einheitliches Reich gab es zu dieser Zeit nicht.
In den Schöpfungsmythen der Sumerer steht am Anfang eine Stadt - <u>Eridu</u>.
Ein Zikurrat, ein Terrassentempel, hat die Zeiten überdauert.1946 begannen die Archäologen mit den Ausgrabungen, um Hinweise auf die Herkunft der Sumerer zu finden. Bei ihren Ausgrabungen drangen sie immer tiefer vor und entdeckten Tempelreste aus den verschiedendsten Epochen. Bald stellte es sich heraus, dass die Landschaft um Eridu vor Jahrtausenden fruchtbar gewesen sein musste.
Insgesamt entedeckte man zwölf übereinander liegende Tempelruinen. Die Älteste stammte aus den Jahren um 5900 v. Chr. Im Laufe der nächsten zwei Jahrtausende hatten die Bewohner hier ihre Tempel an dieser Stelle errichtet. Aus der Zeit des dritten Jahrtausends fand man einen Friedhof. Die Funde bewiesen, dass Eridu eine der ältesten Siedlungen in Südmesopotamien war.
In der Nähe der Reste von Eridu befindet sich ein kleiner Hügel, <u>Tell El-Ubaid</u>.
Hier fanden Archäologen tausende von Scherben und Gegenstände aus Stein und Metall.
Die Befunde bewiesen, dass die Siedler von El-Ubaid Siedler und Bauern waren. Man fand Töpferwaren mit Mustern aus schwarzer Farbe. Diese Waren wurden auch nach Ur und Eridu exportiert, und es wurde damit die überregionale Bedeutung El-Ubaids bewiesen.
Die Bewohner von El-Ubaid lebten auch vom Fischfang, der Jagd und dem Getreideanbau.
Von hier breitete sich die Ubaid-Kultur bis ind die Gegend des heutigen Saudi-Arabien und bis Mossul im Norden des heutigen Irak aus.
Der Engländer Sir Leonard Woolley wurde 1922 zum Leiter der Expedition nach<u> Ur</u> ernannt. Bis 1934 forschte er in den Überresten der Stadt und erzielte bedeutende Erkenntnisse.
Ur war eine wichtige Hafenstadt, bevor der Euphrat sein Flussbett nach Osten verlagerte. Als erstes legte Woolley einen Friedhof frei.
Neben Gefäßen wurden Bronzegegenstände und Schmuck ausgegraben.?Die Gräber, die gefunden wurden, waren zum Teil schlichte rechteckige Schächte für die einfachen Menschen.
Daneben lagen auch prächtige, gemauerte Kammern, die Woolley für Adelsgräber hielt. Die Toten hatten als Grabbeigaben Nahrung und Getränke erhalten und dokumentierten damit, dass die Sumerer an ein Leben nach dem Tod glaubten.
Die Adels- bzw. Königsgräber waren größtenteils geplündert worden. Neben dem Grab der Königin Puabi lagen die Überreste von geopferten Dienern und Tieren.
In einem weiteren königlichen Grab fand Woolley eine Grube mit 64 toten Frauen, die nebeneinander lagen und mit scharlachroten Gewändern bekleidet waren. Neben ihnen lagen Musikinstrumente.
Für den Archäologen waren das eindeutige Hinweise auf Menschenopfer, die bei Beerdigungen vollzogen wurden. Die Toten stammten aus allen Gesellschaftsschichten und sollten wohl dem Herrscher im Jenseits zur Seite stehen.
Der Archäologe legte in den nächsten Jahren die verschiedenen Besiedlungsschichten frei. Die ältesten Funde stammten aus der Zeit um 5500 v. chr., die jüngstenaus dem Jahr 400 v. Chr.
Nordwestlich von El-Ubaid und Ur findet man die Ruinen von <u>Uruk</u>.
Archäologen fanden die Reste der acht Kilometer langen Stadtmauer.
Aus dem vierten Jahrhtausend entdeckten sie die Grundmauern des Weißen Tempels, der auf einer künstlichen Erhebung erbaut wurde. Er wurde während der Ubaid-Epoche erbaut.
Eine weitere Tempelanlage aus dieser Zeit war Jahrtausende lang Kultstätte der Göttin Inanna. In zwanzig Metern Tiefe fanden die Wissenschaftler Keramikwaren in großer Anzahl. Die aus der Zeit von 3500 v. chr. stammenden Funde bewiesen, dass hier Handwerker nicht nur für den Eigenbedarf produzierten. Zu dieser Zeit entstanden auch weitere Berufsgruppen, um die Bedürfnisse der wachsenden Bevölkerung nach zu kommen.
Zahlreiche Tontafeln aus der Zeit um 3300 v. Chr. waren mit Schriftzeichen und Rollsiegeln versehen. Diese Listen von Handelsgütern, Personen, sowie Rechtsurkunden und Verwaltungsnotizen dokumentieren ein reges Leben der Menschen.
Uruk war zum Ende des vierten Jahrtausends doppelt so groß wie Eridu, fast 100 ha.
Die Stadt <u>Nippur</u> hatte für die Sumerer religiöse Bedeutung, sie war eine heilige Stadt. Ein Herrscher, der seine Macht legitimieren wollte, musste über Nippur herrschen und den dortigen Tempel unterhalten.
Hier in Nippur wurde der Mythologie nach der Himmel von der Erde getrennt, und hier entsprangen die Menschen aus aus einem Loch in der Erde.
Archäologen fanden die Überreste von Tempeln, die Enlil und Inanna geweiht waren. Der Tempel der Inanna barg zahlreiche Statuetten, die sehr lebensecht wirkten.
In Nippur fand man auch unzählige Tontafeln, die Zeugnis vom Alltag der Sumerer ablegten.
Die Tontafeln zeigten auch Szenen aus dem Schulalltag. Sie schilderten, wie man sich u.a. beim Lehrer einschmeichelte, wie ein Vater mit einem guten Essen einen Lehrer bestach, damit der Sohn bessere Noten erhielt.
Der Amerikaner Samuel Noah Kramer entdeckte auf einer Tontafel die ersten medizinischen Rezepte, die je gefunden wurden.
Die Heilmittel aus Pflanzen, Kochsalz und Kalisalpeter wurden entweder äußerlich angewendet oder mit Wein oder Bier verabreicht.
Die steigenden Anforderungen an die Organisation der Tempelwirtschaft bedingten die Entwicklung einer Schrift. Um 2700 v. Chr. wurde die Keilschrift zur Vollendung geführt. Zunächst diente die Schrift nur der Buchhaltung.
Weitere Erfindungen, die für die Wirtschaft entscheidende Bedeutung hatten, waren das Rad und die Töpferscheibe.
Die wichtigste Stadt der Sumerer war Uruk, die Stadt Gilgameschs. Der Epos dieses Helden gilt als erstes literarische Dokument der Menschen.
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