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5.1.2

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Doch ebenso kündigt sich eine weitere Frage an, die hier aufgeschoben bleiben muß, doch zumindest angedeutet werden soll: ist diese Analyse der Zeit bereits hinreichend? Zumindest könnte nach der "dritten Dimension" der Zeit, nämlich der "Zukunft" gefragt werden; und dies wird hier nicht der Vollständigkeit wegen angeführt. Implizit taucht diese "Zukunft" auch bei Deleuze selbst schon auf, wenn er vermerkt, daß sich das Vergangene bereits "vorweg, zu dem Zeitpunkt, an dem es gegenwärtig war" konstituiert haben muß. War in diesem "Vorweg" nicht schon eine "Zukunft" eingesprungen, die weder von der Gegenwart noch von der Vergangenheit her gedacht werden kann, sondern beide selbst eröffnet haben muß? Zumindest nötigen auch andere Formulierungen bei Deleuze diesen Gedanken auf, etwa wo er das Gegenwärtige als Außer-sich-Sein faßt. "Wenn wir so große Schwierigkeiten haben, uns ein Überleben des Vergangenen in sich selbst vorzustellen, dann weil wir davon ausgehen, das Vergangene sei nicht mehr, es hätte zu sein aufgehört. Wir verwechseln also das Sein mit dem Gegenwärtig-Sein. Aber das Gegenwärtige ist nicht, es ist vielmehr reines Werden, das immer außer sich ist. Es ist nicht, sondern agiert. Sein eigentümliches Element ist nicht das Sein, sondern das Aktive oder das Nützliche. Das Vergangene hingegen, so könnte man sich ausdrükken, hat zu agieren aufgehört und das Nützlich-Sein verlassen. Aber es hat nicht aufgehört zu sein." 62

Uploaded Image: pfeil.gif 5.2 Erinnerung, Traum, Gedächtnis

  62 Deleuze: Bergson zur Einführung,, S.73f.






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