View this PageEdit this PageUploads to this PageHistory of this PageTop of the SwikiRecent ChangesSearch the SwikiHelp Guide

Totentanz , Memento-mori-Sinnbild.

Woraus hat sich der Totentanz entwickelt?
Quelle: Uli Wunderlich
Der Tanz in den Tod - Totentänze vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Als Vorstufen der Totentänze werden verschiedenste Vorstellungen, literarische Quellen und Bilder diskutiert: Riten aus dem Bereich der Bestattungs- und Memorialkultur, Reaktionen auf drohendes Unheil, etwa Kriege und Seuchen, der Glaube an mitternächtlich spukende Geister, Gedichte, deren Strophen jeweils mit der Formel "vado mori" (ich gehe sterben) beginnen, die Legende von der Begegnung der drei Lebenden und der drei Toten, Darstellungen von Gerippen, die über Vertreter der ganzen Menschheit triumphieren usw. Es ist unmöglich, eine eindeutige Entwicklungslinie zu skizzieren. Doch zuerst einmal musste sich aus dem Leichnam die Personifikation des Todes entwickeln, eine Figur, die handeln und sprechen kann.

Obwohl die Zeiten, in denen die Menschen an tanzende Tote glaubten, längst vorüber sind, hat der Totentanz nichts von seiner Faszination verloren. Plätze, an denen es spukt, Ruinen, Kirchen und Friedhöfe sind zu Ausflugsorten geworden, wo die Ereignisse der Vergangenheit, die Ängste und Hoffnungen unserer Ahnen erfahrbar werden. Gegenstand der wissenschaftlichen Erforschung sind jedoch nicht die Orte an sich, sondern Sachzeugnisse vergangener Jahrhunderte, allen voran makabere Kunstwerke, also Bilder und Texte, die mit Sterben und Tod zu tun haben. Der Totentanz, wie wir ihn im mitteleuropäischen Raum kennen, entstand unter kirchlichem Einfluss mit der Intention, Tänze und Totenkult in Nähe der Gräber als Teufelswerk zu verdammen. Stärkere Verbreitung erhielt er dagegen am Ende des 14. Jahrhunderts unter dem Einfluss der Bettel- und Predigerorden. Allen Werken gemeinsam ist das Auftreten des Todes und die hierarchische Anordnung vom ranghöchsten zum niedrigsten Vertreter der Gesellschaft: Jeder muss sterben.

Totentänze haben ihre Bedeutung und finden ihre Darstellung und Neuinterpretation bis in die Gegenwart: Der handelnde Tote ist - bedingt durch die Auseinandersetzung mit den beiden Weltkriegen - zum Inbegriff des Bösen geworden. Schädel und Skelette dienen der Abschreckung, sie werden sogar politisch instrumentalisiert: Der Tod ist dann Volksverhetzer, Kriegstreiber und Umweltzerstörer. Darstellungen tanzender Skelette und Tänze für oder gegen die Toten gibt es nicht nur im europäischen Raum, sondern auf der ganzen Welt, z.B. im Himalaya oder in Lateinamerika.
Drei Lebende und drei Tote , Memento-mori-Sinnbild. Das Motiv der Gegenüberstellung von drei Lebenden und drei Toten war ca. 1250-1550 ein beliebtes Thema der Literatur und Bildenden Kunst.
Darstellungen verweisen die Toten auf die Vergänglichkeit und mahnen, oberflächliche Zerstreuungen wie Jagd und Tanz zu meiden und ein gottgefälliges Leben zu führen.
Vgl.
Totentanz.Totentanz , : 
Memento-mori-Sinnbild.

Das Motiv des Totentanzes beruht auf dem Volksglauben, wonach die Verstorbenen um Mitternacht aus ihren Gräbern kommen und tanzen. Dabei sollen einander Tote und Lebende getroffen und die Toten geäußert haben: "Was ihr seid, das waren wir; was wir sind, das werdet ihr!"
In größerer Zahl sind Totentanz-Bilderfolgen als Zeichnungen und Holzschnitte auf uns gekommen. Um 1360 entstand in Würzburg die erste deutschsprachige und 1375 die erste französische Ausgabe (Danse macabre). Besonders bekannt sind "La danse macabre", Paris 1491/92 von G. Marchant, und "Der Totentanz" des H. Holbein d. J., eine um 1525 entstandene Sammlung von Holzschnitten, die in Lyon 1538 in Buchform erschien.
Großformatige Bilder eines Reigens, den Menschen jeden Standes und Alters mit Toten tanzen, die als Skelette dargestellt sind, stammen vom Anfang 15. Jh. aus Frankreich (meist auf Mauern von Karnern und Friedhöfen). Das um 1410 entstandene Wandgemälde eines Totentanzes in La Chaise-Dieu gilt als das älteste Beispiel dieser Art. Eines der wenigen fragmentarisch erhaltenen Beispiele eines solchen Totentanzes aus Österreich wurde vom Karner in Metnitz/Kärnten abgenommen und durch Kopien ersetzt. Das restaurierte Original befindet sich heute im Unteren Belvedere in Wien. Auch die anfangs noch in lateinischen Versen abgefassten Bußpredigerschriften der Dominikaner nahmen auf den Totentanz Bezug.

Quelle: Uli Wunderlich
Der Tanz in den Tod - Totentänze vom Mittelalter bis zur Gegenwart
24,6 x 22,9 cm, 144 Seiten mit 82 Farb- und 117 Schwarz-Weiß-Abbildungen, geb. mit Schutzumschlag
49,80 DM / 364 öS / 46,00 sFr. ISBN 3-89102-461-4
Eulen Verlag Harald Gläser, D-79104 Freiburg i. Brsg., Hebelstr. 11, eMail: info@eulen-verlag.de
Quelle:http://www.totentanz.de/totentanz.htm

A. GOETTE, Holbeins T. und seine Vorbilder, Straßburg 1897; R. HELM, Skelett- und Todesdarstellungen bis zum Auftreten der T., Diss. Straßburg 1928; E. A. GESSLER, Eine Schweizer Dolchscheide mit der Darstellung des T., in: Schweizerisches Landesmus. in Zürich, Jahresbericht 39, 1930, S. 82-96; W. STAMMLER, Der T., Entstehung und Deutung, München 1948; H. ROSENFELD, Der mittelalterl. T., in: Archiv für Kulturgesch., Beih. 3, 1954; H. GALLOB, Holbein und die Danses Macabres, in: Zeitschr. f. Kunstgesch. 17, 1954; W. ROTZLER, Die Begegnung der 3 Lebenden u. der 3 Toten..., Winterthur 1961; H. ROSENFELD, Der mittelalterl. T., Entstehung - Entwicklung - Bedeutung, Köln 1974; P. ZINSLI, Der Berner T. des Niklaus Manuel, Bern 1979, 2. Aufl.; R. HAMMERSTEIN, Tanz und Musik des Todes, die mittelalterl. T. und ihr Nachleben, Bern 1980; G. KAISER, Der tanzende Tod. Mittelalterl. T., Frankfurt/M. 1982; R. W. GASSEN, Pest, Endzeit und Revolution. T.darstellungen zwischen 1348 und 1848, in: Thema T. Kontinuität und Wandel einer Bildidee vom MA bis heute, Ausstellungskat. Mannheim, Kunsthalle 1986, S. 11-26; M. BARTELS, T. - Kunsthistorische Betrachtung, in: Hans Helmut Jansen (Hg.), Der Tod in Dichtung, Philosophie und Kunst, Darmstadt 1989; B. SCHULTE, Die dt.sprachigen spätmittelalterl. T.. Unter besonderer Berücksichtigung des Inkunabel "Des dodes dantz", Lübeck 1489, in: Niederdt. Studien 36, Köln, Wien 1990; N. F. PALMER, Ars moriendi u. T. zur Verbildlichung des Todes im SpätMA (Hg. A. Borst), Tod im MA, Konstanz 1993.
Bhttp://www.totentanz.de/totentanz.htm




Dies ist die elektronische artbasis Arbeitsplattform (Swiki)
This is the artbasis electronic working platform (Swiki)
La plataforma electrónica (Swiki) de artbasis
More information about how to use the SWIKI...

Link to this Page