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Mutualitaet c



Autor: Kurd Alsleben, Antje Eske
Zu Mutualitaet-HomePage im Swiki
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http://www.serverfestival.net - wiki - ListentreffenWeimar2003Tafelbild
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Auf dem Listentreffen des ‘Serverfestivals', Dez 2003 in der Bauhaus-Universitaet Weimar, wurden ausser anderen Themen von Sascha Buettner, Jan Hendrik Brueggemeier, Oliver Thuns der Begriff Mutualitaet, den Kurd Alsleben und Antje Eske in die Kunst eingefuehrt haben, besprochen. Es entstand eine Themengruppierung als "Tafelbild". Diese Themengruppen wurden im anschliessenden Bericht von Sascha als mindmap und von Kurd und Antje in Texten (siehe rechte Kolumne) bearbeitet.



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(Weimarer Stichworte in Kursiven):
Mutuale Module (Handwerkszeug)
§ Kleine Gruppe kommuniziert auf Gegenseitigkeit; Mitschnitt, bearbeiteter Mitschnitt für Zeugen, Publikum, oder...? § Polymorphe Einheiten (Homöopathisch). § Medienwechsel, "Schnittstelle zu anderen Medien". § Unterschiedliche technische Fertigkeiten bedeuten auch unterschiedliche inhaltliche Aussagemöglichkeiten, sprich Themen.

Zu den Punkten meinen wir: Das Wort "fuer Zeugen" (siehe oben in der ersten Zeile) ist verdrehend, es koennte heissen "mit Zeugen" - "fuer Publikum" kann man/frau sagen. Zum jeweils gemeinten Vorgang im engeren Sinne gehoert der Zeuge nicht, dem Wortsinn nach steht er aussen vor, es wird nichts fuer ihn gemacht, Zeugen sind zufaellig, belanglos, ggf. ungewollt. "Vor Zeugen", "unter Zeugen" bilden einen Uebergang zu dem erweiterten Zusammenhang in dem der Zeuge mit gemeint ist: der aktive Zeuge (Beobachter).

Die Art und Weise 'homoeopathisch' ist unserer Meinung nach ganz wichtig - sonst koennte der machtlose ja gar nichts wirken - und sie ist auch kunsttypisch.

Warum gibt es, wenn ich mal so fragen darf, im TWIKI-edit-Formular unten die Taste ‘Preview Changes‘? - weil das ‘save Dargestellte‘ einen anderen Ausdruck hat, als die source! Wenngleich Schriftzeichen inhaltlich unempfindlicher sind, als etwa Klaenge, gibt es doch grundsaetzlich die sich ausschliessende oder ueberlappende Bindung zwischen Inhaltsbereichen und
Medienformaten/-formen, mit anderen Worten, die Einheit von Inhalt und Form (Antje sagt immer "alles ist zu sehen").
Wenn z.B. ich(K.) momentan noch kein jpg in den TWIKI setzen kann, fehlen mir entsprechende Aussagemoeglichkeiten - das verspielt sich noch und ich kann es ja auch bald. Etwas schwieriger verhaelt es sich mit dem Wunsch zum Austausch mit Oli et al. mediens ‘streaps‘, denn der Austausch, die Conversation, der Umgang liefe ja nicht ueber die toenende Klaenge/Geraeusche und ihr mutuales Musizieren, sowie ueber Gedanken zum Austauschen, sondern zugleich ueber das technische Herstellen, und darin kann ich wenig.

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Aus Wirkungen
§ Mutualität. Wenn das Publikum verschwindet (seine Rolle ändert), so bleibt der Künstler? (wer ist sie/er dann?). § Situation. Ideal: kein Publikum / Einzelakteur (Künstler). § Mutualität zwischen Künstler und ???, Mutualität zwischen Menschen. Gibt es den Künstler? § "Wie komme ich dahin ein Gegenüber als aktiven Menschen miteinzubeziehen"? § Wo ist die Wurzel der Mutalität und wo wird sie getrennt? § siehe Phänomenologie, siehe Kritik an der wissenschaftlichen Denke: des "objektiven" Beobachters. § Es gibt kein Publikum. § Akzeptieren der Anderweite: "Mach ich was mit dem anderen, obwohl ich das nicht mag". § Anderer Kulturkreis: Rekonstruktion, Kopie, China. § Format: Kein Werk, keine Produktion! Ein Prozess, Situation? § Motivation: "Orginalitätszwang" vs. etwas von anderen haben wollen undn icht gebe wollen. §schließt ein: Mitschnitt, Doku,... schließt aus: Arbeit / Werk (?)

Zu diesen Punkten meinen wir: Die Publikumrolle hat sich veraendert, und wo der Betrachter das Kunstwerk macht (Duchamp, Maturana), ist er nicht in der Rolle des Partizipanten, die ihm der Kuenstler gewaehrt (Partizipationskunst, interaktive Kunst): Also kommt auch die Kuenstlerrolle in Veraenderung - jedenfalls im Netz wo alle gleiche Mittel haben. Dort gibt es dann Affairen miteinander, anstatt Werkeproduzieren fuer andere. In solcher Kunst begehrt jeder Mitteilung von seinen Konsorten. Kuenstler/Kuenstlerin werden geschickter sein, den conversationellen Ton anzuschlagen und zu halten, als andere - aber weil sie selbst Mitteilung wollen, sind sie nicht etwa Moderatoren (oder externe Beobachter), und sie sind keine Produzenten. Solche Kunstaffairen hinterlassen Spuren in den Beteiligten (das betrifft die homoeopathische Wirkung) und unter Umstaenden auch Mitschnitte. Dass sich auf sie bezogene voyeuraestetische Wahrnehmungsformen eines Publikums entfalten (und von Kuenstlern Werke in Mitschnittform produziert werden), ist zu erwarten. Beim Mitteilen ist aber wichtig, dass kein vorgegebenes Ziel angesteuert wird, weil das laufende aneinander Anpassen die Anderweiten verdecken. Die Anderweiten schaffen aber die Problemhoehe der Kunstaffaire.

Nicht mit jedem hat man (glaenzende) Affairen und auf die Frage "Wie komme ich dahin ein Gegenüber als aktiven Menschen miteinzubeziehen?" laesst sich wohl sagen: Ein Gegenueber ist ein aktiver Mensch, das merkt man, wenn er einem nicht folgen will oder man selbst nicht folgen will. Entweder verhindert oder loest Macht einen solchen normalen Konflikt, oder ein Einigungsvorgang auf der Basis allgemeinerer bestehender Einigkeiten. Der Bereich von Kunst auf Gegenseitigkeit sind solche Basen von Einigkeit, die sich den Maechten und Machtanspruechen (aufgrund deren Zielgerichtetheit und Einseitigkeiten) entziehen. - Na ja, das sind Gedanken.
Vielleicht beinhaltet der Bereich von Kunst auf Gegenseitigkeit ja die Chance (im Sinne von homoeopathisch) "den Nerv einer bestehenden Struktur (zu) treffen" und damit der bestehenden "patriarchalen Verdrehung", hinter der ja die Maechte und Machtansprueche stehen, entgegenzuwirken.

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Vorgabe
§ Situation: permanent, temporär; zeitversetzt: kurz, lang. § zeugenhafte Rezeption, simultan / zeitversetz. § kein vorbestimmender Rahmen (sind so etwas offene Situationen) vs. Partizipationskunst. § in welchem Rahmen kann Mutualität stattfinden? Privat - offiziös - öffentlich. Minimum 2! Maximum 6? § Wieviel Konsorten kann eine mutuale Kunstaffäre haben?

Dazu meinen wir: Vorgaben sind Anregungen (Starthilfen) fuer Conversationen, sie koennen angenommen werden oder verlassen werden. Echtzeit ist keine Bedingung, wenn die Zeitversetztheit kurz ist, entsteht ebenfalls eine conversationelle Situation (siehe hin und her wechselnde mails). Wir halten einen offizioesen Rahmen fuer gut. Dabei mit einer groesseren Anzahl von Beteiligten umzugehen, haben wir keine Erfahrung.
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Definition
§ Definition des Rahmens. Will ich den Begriff auf dem Kunstmarkt durchsetzen oder muss ich mich gegen Vereinnahmung wehren. § Ausgangspunkt? Wieso das Wort besetzen? § Welche Radikalität ist gut. Mutualität als eine Kunstsphäre (ohne Publikum) zu entfalten? § Radikal? Um Zustand zu ändern. § Erkenntnis / Erkennen. Wie, Woran Kriterien entwickeln. § Fragestellungen entwickeln.
Das Adjektiv mutuell fuer Kunstaffairen zu verwenden ist umfassender als das Adjektiv conversationell. Dieses drueckt zwar Wechselseitigkeit aus und das Gemeine und Kommunikation, aber ohne die Problemhoehe eines gesellschaftlichen Bezuges, der steckt mit der Bedeutung von Mutualismus in dem Wort Mutualitaet. Wenn wir ‘Mutualitaet‘ in die Kunst eingefuehrt haben, so soll das ‘Conversation‘ nicht ersetzen, beide ergaenzen sich.

Wir kennen kunsthistorische Referenzen fuer synaesthetische (gesamtsensorische) Conversationskunst (ars sermonis, renaissancene Musenhoefe, 200 Jahre pariser Salons u.a.), sich in der Netzkunst auf sie zu beziehen, ist eher naheliegend. Radikal ist vielleicht (unbeschadet der Referenzen) der Bruch mit dem seit zweieinhalb Jahrtausenden gueltigen Paradigma der Rhetorik (generelle Kunsttheorie) des Ueberzeugens und Ueberredens. Dieses langlebige Paradigma wurde ja in den Pariser Salons schon einmal aufgebrochen, z.B. durch das "Verbot der Rechthaberei".
Kann dieses Bewusstsein und Verhalten nur in radikaler Weise geklaert werden oder geht es besser peu à peu? (oeffnet peu à peu dem Vereinnahmen Tuer und Tor?)
Ich (A.E.) denke, dass - bei aller bestehenden Gefahr der Vereinnahmung - bei dem peu `a peu-Ansatz im homoeopathischen Sinne die Chance da ist, dass Angriffe auf gueltige Paradigmen so besser vom "Bestehenden aufgenommen und eingebaut werden können" ohne abgewehrt werden zu müssen.

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Ökonomie
§Finanzierung (von Projekten)? §Beispiele: Versicherung; Kunst?

Dazu meinen wir: ‘Mutualismus‘ hat die oekonomische und politische Bedeutung im Sinne von P.J. Proudhon u.a., das ist hier aber nur als unbestimmte Andeutung gemeint fuer die Vorstellung einer Gesellschaft ohne zerstoererischen Kapitalismus.

Wir hoeren auch auf, von Kunst-"Produktion" zu sprechen. Gewiss ist die Bedeutung von ‘producere‘ weit genug, aber man bestaetigt immer auch die ‘totale Oekonomie‘ mit dem Verwenden dieses Wortes - die oekonomische Seite soll man realistisch einschaetzen, sie ist nicht hinreichend.







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