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Invisible Hand Maschine

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Die Invisible Hand Machine ist ein algorithmisches Kunstwerk, das den Begriff des Generativen sowohl als Dispositiv der Kunst als auch der Ökonomie hinterfragt. Die (neo-)klassische Vorstellung von der segensreichen Selbstorganisation der Märkte als einzig legitime Grundlage einer gesellschaftlichen Ordnung ohne transzendentes Prinzip steht durchaus auch oft Pate in der generativen Kunst. Vermittelt über die Konzeptionen des Artificial Life (C. Langton, J. von Neumann) wird die Verlagerung der Autorenschaft in das Kunstwerk zur Affirmation des Paradigmas der Selbstregulation als Ausdruck von Deregulation. Diese Vorstellungen von natürlicher Balance durch Selbstregulation als Letztbegründung lassen sich in der Ökonomie bis ins 18. Jahrhundert, zu Adam Smith's unsichtbaren Hand des Marktes zurückverfolgen.

Die Invisible Hand Machine inszeniert nun diesen Zusammenhang, indem sie Verfahren der generativen Kunst auf die Adam Smithsche Konzeption der Emergenz gesellschaftlicher Hierarchie bezieht. Der Algorithmus erzeugt zufällig kurze Klangteilchen (grains), die Individuen in einer Marktwirtschaft repräsentieren. Im Unterschied zu anderen generativen Stücken wird nun jedoch eine Melodie als Regel zugrundegelegt, um die die Klangindividuen konkurrieren. In diesem Wettbewerb entscheidet sich, welche Klänge die Führungsrollen in der Melodie einnehmen und welche an Wert verlieren und in der Begleitung aufgehen.

Aus dem anfänglichen Chaos entwickelt sich die Persiflage einer idealen geordneten Gesellschaft als Groove bürgerlicher Tanzmusik. Diese Entwicklung kann auf einer sich stetig aktualisierenden Excel-Grafik nachvollzogen werden.

2007/02/25


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